Wegen des ungewöhnlich strengen Winters war die US-Wirtschaft zu Jahresbeginn um 2,1 Prozent geschrumpft. Der Einbruch war somit nicht so stark wie ursprünglich vermutet, als ein Minus von 2,9 Prozent veranschlagt wurde. Damit steuern die USA in diesem Jahr insgesamt auf eine Wachstumsrate jenseits der Zwei-Prozent-Marke zu. "Der Aufschwung ist intakt", sagte Helaba-Ökonom Johannes Jander. Am Markt kamen die Daten gut an.
Die US-Futures zogen deutlich an und signalisierten einen höheren Handelsstart am Aktienmarkt. Der Dollar gewann an Wert.
Die US-Notenbank Fed hatte bereits zu Jahresbeginn damit begonnen, ihre milliardenschweren Geldspritzen niedriger zu dosieren. Die anziehende Konjunktur dürfte sie in ihrer Absicht bestärken, das Volumen am Abend (20.00 Uhr MESZ) um weitere zehn Milliarden auf dann 25 Milliarden Dollar zu drosseln. Das Ende der Nullzinspolitik wird aber erst für Mitte 2015 erwartet. Fed-Chefin Janet Yellen hatte jüngst jedoch signalisiert, dass die Notenbank auch früher reagieren könne, sollte sich die Lage schneller bessern als gedacht.
Die jüngsten Daten signalisieren einen anhaltenden Aufschwung am Arbeitsmarkt, auch wenn er sich etwas abschwächt: Die US-Firmen haben im Juli 218.000 Stellen geschaffen, wie der private Arbeitsvermittler ADP zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Damit war der Anstieg etwas schwächer als von Ökonomen erwartet, die im Schnitt ein Plus von 230.000 auf dem Zettel hatten.
Der Arbeitsmarktbericht der Regierung steht am Freitag an. Ökonomen sagen hier für Juli zusätzliche Stellen in Höhe von 233.000 voraus. Hierbei fließen anders als beim ADP auch die Beschäftigungszahlen aus dem staatlichen Sektor ein. Einer Faustregel zufolge müssen Monat für Monat rund eine Viertel Million Stellen geschaffen werden, damit der US-Arbeitsmarkt richtig in Schwung kommt. In den vergangenen fünf Monaten lag die Zahl zumindest stets über der Marke von 200.000.
rtr