Am 10. Mai hat Axiom Space einen Vertrag mit der US-Weltraumbehörde NASA unterzeichnet, der geschichtsträchtig ist. Läuft alles glatt, wird das Unternehmen Anfang 2022 mit der ersten privaten Reisegruppe zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Den Transport übernimmt SpaceX, die Raketenfirma von Tesla-Chef Elon Musk. Der geplante Trip ist typisch für die aktuelle Entwicklung. Lange war das Weltall eine Domäne staatlicher Agenturen, allen voran der NASA. Jetzt drängen private Unternehmen in die Weiten des Universums und forcieren das Wachstum des Wirtschaftszweigs.
"Die Umsätze in der globalen Raumfahrtindustrie könnten bis 2040 auf mehr als eine Billion US-Dollar steigen", prophezeit Morgan Stanley. Momentan belaufen sich die Erlöse auf rund 400 Milliarden Dollar pro Jahr. Nach Ansicht der Analysten spielt die Möglichkeit, Trägerraketen wiederzuverwenden, bei der Expansion eine zentrale Rolle. Der Preis für den Start eines Satelliten in die niedrige Erdumlaufbahn ist auf diese Weise bereits von 200 auf 60 Millionen Dollar gesunken. Passend dazu erachten die Experten Breitbandsatelliten als das wachstumsstärkste Segment der Raumfahrt.
Index mit 20 Unternehmen
Im Solactive Space Technology Index nimmt die Telekommunikation eine tragende Rolle ein. Insgesamt 20 Aktien sind im Börsenbarometer enthalten. Gemeinsamer Nenner ist ein signifikantes Engagement im Bereich Raumfahrtindustrie. Um Satelliten kann es sich ebenso handeln wie um Raketenstarts, Raumsonden, Weltraumforschung oder Weltraumtourismus.
Die im letztgenannten Segment aktive Virgin Galactic erlebte an der Börse zuletzt allerdings eine Bruchlandung. Das Unternehmen aus dem Imperium des britischen Milliardärs Richard Branson hat mit Problemen bei den Testflügen der Raumfähre "Eve" zu kämpfen.
Dagegen notiert die ebenfalls im Space Technology Index enthaltene Aktie von Teledyne Technologies auf Allzeithoch. Mehrere Komponenten des US-Unternehmens sind seit Februar auf dem Mars unterwegs. Unter anderem hat Teledyne den NASA-Rover "Perseverance" mit Bildsensoren ausgestattet.
Nicht zuletzt die laufende Marsmission spricht dafür, das Wachstumsfeld ins Depot aufzunehmen. Wer zum neu aufgelegten Trackerzertifikat von Vontobel (ISIN: DE 000 VQ7 BWA 1) greift, sollte allerdings auch wissen, dass der von US-Aktien dominierte Index - trotz Fokussierung auf Raumfahrt - stark von den konjunkturellen Aussichten abhängt. Die Managementgebühr des endlos laufenden, nicht währungsgesicherten Papiers beträgt 1,2 Prozent jährlich. Dividenden fließen in die Indexberechnung ein.