Der UniGlobal Vorsorge wird dem gleichen Managementansatz und derselben Anlagestrategie folgen wie der UniGlobal, dem 13,1 Milliarden Euro schweren Flaggschiff der Union Investment, der weltweit in attraktive Standardaktien investiert. Der UniGlobal Vorsorge wird auch vom selben Team gemanagt und weist dieselbe Kostenstruktur auf (ISIN: DE000A1C81G1; lfd. Kosten: 1,49 Prozent; kein Erfolgshonorar).
Auf Seite 2: Der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Fonds
Der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Fonds wird in der Investitionsquote liegen. Während der UniGlobal immer mehr oder weniger voll in Aktien investiert ist, zurzeit mit rund 85 Prozent des Fondsvermögens, kann der UniGlobal Vorsorge die Aktienquote zwischen 51 und 120 Prozent variieren. Wenn die Markteinschätzung pessimistisch ist, werden die Aktienquote gesenkt und der Cash-Bestand aufgebaut. Umgekehrt wird bei optimistischer Markteinschätzung die Aktienquote erhöht. Bei sehr großem Optimismus sogar über die 100-Prozent-Grenze hinaus, indem Derivate eingesetzt werden.
Allerdings entscheiden nicht die Fondsmanager aufgrund ihrer Analysen über die Markteinschätzung, sondern der Computer. Hierzu hat Union Investment ein Trendfolgesystem entwickelt, das auf einer ganzen Reihe quantitativer Indikatoren basiert, wie Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment, betont.
Auf Seite 3: Alt oder neu - welcher Fonds ist besser?
Der Wirbel, den das angekündigte Produkt verursacht, bezieht sich auf die Frage, ob das neue Produkt überhaupt benötigt werde und ob es in der Wertentwicklung dem UniGlobal überlegen sein könne. Schließlich werden künftig womöglich 1,8 Millionen Sparer mit dem neuen Fonds beglückt. Diese wurden bereits informiert, dass die Union die beiden Fonds im August austauschen wird. Wer dies nicht möchte, muss explizit widersprechen. Doch dafür gibt es eigentlich keinen Grund.
Mit dem UniGlobal Vorsorge will die Union ihr Riester-Produkt optimieren. Die Regeln der UniProfiRente sehen vor, dass bei fallenden Aktienkursen und dem Erreichen bestimmter Sicherheitsgrenzen, die Aktienfondsanteile in Rentenfondsanteile des UniEuroRenta getauscht werden. Das Problem ist, dass dieser Teil des angesparten Kapitals dauerhaft im Rentenfonds verbleibt, was die künftigen Ertragschancen beim derzeitigen Niedrigzinsniveau erheblich verringert. Und wenn die Aktienmärkte später wieder steigen, sind die Riester-Sparer mit diesem Teil ihres Vorsorgevermögens nicht mehr dabei. Sie können die Aktienquote nur durch Neueinzahlungen langsam wieder anheben.
Das Besondere am UniGlobal Vorsorge ist daher die variable Aktienquote im Fonds, die den Riester-Sparer möglichst lange in den Aktien halten soll, um dessen Ertragschancen zu verbessern, wie Erling betont. Die Kunden sollten die neue Systematik als Schutzmechanismus für ihren Anlageerfolg verstehen und nicht als Renditeturbo. Im Wesentlichen komme es auf das Zusammenspiel zwischen dem Trendfolgemodell und dem Riester-Sparen an.
Auf Seite 4: Fazit
Aufgrund ihres Einsatzzwecks ist es eigentlich müßig, zu diskutieren, welcher der beiden Fonds die größeren Ertragschancen hat. Gleichwohl dürfte der neue UniGlobal Vorsorge die besseren Karten haben - sofern das Trendfolgemodell funktioniert. Falls die Systematik aufgeht, verliert er in Abwärtsphasen weniger als sein Vorgänger und legt in Haussephasen stärker zu. Zumal unter Berücksichtigung der sehr langen Zeiträume der Altersvorsorge. "Über fünf bis zehn Jahre hinweg wird die UniProfiRente mit dem neuen UniGlobal Vorsorge eine höhere Rendite aufweisen als die UniProfiRente mit UniGlobal", sagt Wolfram Erling, "sonst haben wir etwas falsch gemacht." Die Kunden der UniProfiRente sollten von daher unbesorgt in den neuen Fonds wechseln können.
Fazit: Der neue UniGlobal Vorsorge ist gedacht, die UniProfiRente zu optimieren. Von daher spricht nichts dagegen, den Fondstausch zu akzeptieren. Ein Direktinvestment in den Fonds mit dem durchaus interessanten Anlagekonzept dürfte indes nur mit Mühen möglich sein, da dieser nicht aktiv vermarktet wird.