Der Fonds des aktivistischen Investors Paul Singer habe unter anderem als mögliches Ziel vorgegeben, stärkeren Einfluss etwa bei der Zusammensetzung von Aufsichts- oder Leitungsorganen auszuüben. Zudem strebe Singer derzeit "eine wesentliche Änderung der Kapitalstruktur" an, insbesondere bei der Eigen- und Fremdfinanzierung wie auch der Dividendenpolitik. Beide Schritte könnten aber auch unterbleiben.

2017 war Singer mitten im Kampf des Energiekonzerns gegen eine Übernahme durch den finnischen Versorger Fortum bei den Düsseldorfern eingestiegen. Die Gesamtbeteiligung Elliotts hatte Uniper zuletzt mit 17,84 Prozent angegeben. Der Finanzinvestor Knight Vinke halte gut fünf Prozent und Fortum 49,99 Prozent. Den Finnen ist eine Übernahme der Mehrheit derzeit durch eine Sonderregelung in Russland untersagt, wo Uniper mehrere Kraftwerke betreibt.

Auf der Hauptversammlung von Uniper im Mai waren die Konflikte zwischen den beiden Versorgern erneut deutlich geworden. Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg, der sich für eine Entspannung der Beziehungen einsetzen wollte, kritisierte Fortum scharf. Die Gespräche seien in der Vergangenheit vom Misstrauen Fortums gegenüber dem alten Vorstand geprägt gewesen. Zudem habe Fortum immer wieder Druck gemacht, dass Uniper die Hindernisse in Russland beseitige, die einer Übernahme der Mehrheit im Weg stehen. "Der Aufsichtsrat ist sich bewusst, dass Uniper angesichts dieser unübersichtlichen Gemengelage von einer Normallage deutlich entfernt ist."

Um diese wird sich nun wohl der neue Uniper-Chef Andreas Schierenbeck bemühen. Der frühere Chef der Aufzugssparte von Thyssenkrupp trat am 1. Juni die Nachfolge des an Krebs erkrankten Klaus Schäfer an, der sich vehement gegen eine Übernahme durch Fortum gestemmt hatte.

rtr