Klaus Schäfer brachte die legendären Zitate von Sepp Herberger ins Spiel. Zum Beispiel: Warum gehen die Leute ins Fußballstadion? Sie wissen nicht wie es ausgeht. So ähnlich geht es auch Schäfer. Der Vorstandsvorsitzende von Uniper wehrt sich seit Monaten gegen die feindliche Übernahme des finnischen Konkurrenten Fortum. Nach der ersten Spielzeit hat Schäfer und sein Team einen Etappensieg errungen.
Die letzte Angebotsfrist für die Andienung von Uniper-Aktien endete am 2. Februar. Mit einer Quote von 47,12 Prozent haben die Finnen die Mehrheit verfehlt. 46,65 Prozent betrug ja schon der Anteil den Eon vertragsgemäß an die Finnen verkaufte. Die 0,5 Prozent der freien Aktien hatte Fortum wahrscheinlich schon vor dem Deal gekauft.
Doch um mehr Einfluss und die Kontrolle bei Uniper zu erhalten, muss Fortum seinen Anteil noch deutlich ausbauen. So kommt Herbergers zweites Zitat zur Anwendung: "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel." Dass Fortum die Beteiligung an Uniper lediglich als reines Finanz-Investment betrachtet, daran glauben die wenigsten, am allerwenigsten Schäfer. Uniper produziert Strom aus Gas und Wasserkraft. Bei einer Zerschlagung wären für die Finnen vor allem die russischen und skandinavischen Kraftwerke der Deutschen von Interesse.
Fortum kann sich natürlich über die Börse weitere Aktien besorgen und so an die 50-Prozent-Schwelle kommen. Rund neun Prozent der Uniper-Aktien sind in Händen von Privatanlegern. Doch das reicht auch nicht aus. Um Uniper vollständig zu beherrschen, sind 75 Prozent des Aktienkapitals notwendig. In institutionellen Händen liegt rund ein Viertel der Anteile. Schwieriger dürfte es mit den Investoren wie BlackRock (vier Prozent), Knight Vinke (fünf Prozent) und vor allem mit dem Hedgefonds Elliott (sieben Prozent) unter Führung von Paul Singer werden. Der aktivistische Investor ist bekannt dafür sich in Übernahmen einzumischen und auf höhere Gebote zu drängen. Gerade hat Singer ein höheres Abfindungsangebot für sein Aktienpaket an Stada durchgedrückt.
Im Prinzip ergeben sich zwei Szenarien. Fortum holt aus dem aktuellen Paket das meiste raus. Dann wird die Dividende stark angehoben. Oder die Finnen einigen sich mit den Institutionellen Anlegern über ein gemeinsames Vorgehen, ähnlich wie bei Stada. In beiden Fällen dürften die Kurse der Aktie deutlich anziehen. Anleger, die nicht nur wissen wollen, wie das Spiel ausgeht, sondern gehebelt mitverdienen wollen, positionieren sich mit dem K.o.-Call auf Uniper.
Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion
Basiswert | Uniper |
---|---|
Produkt | Knock-out-Call |
WKN | CY78KR |
Emittent | Citigroup |
Laufzeit | endlos |
Kurs des Calls | 5,46 € |
Basispreis variabel | 18,57 € |
Knock-out-Schwelle | 19,40 € |
Hebel | 4,3 |
Abstand zum Knock-out | 19,20% |