Wie gewonnen, so zerronnen. Getrieben von einem hohen Kundenwachstum und der mehrheitlichen Übernahme von Drillisch markierte die Aktie von United Internet vor zehn Monaten bei 59 Euro ihr Allzeithoch. Doch seitdem geht es bergab. United Internet hat den Preiskampf im Mobilfunkgeschäft nicht mitgemacht, weshalb die Wachstumsraten zuletzt stagnierten. Zudem befürchten die Investoren, dass sich der Konzern bei seinen Netzausbauplänen übernehmen könnte. Im Raum stehen Milliarden-Investitionen und die Frage, ob das Unternehmen aus Montabaur, die stemmen kann. Diese Befürchtungen dürften aber übertrieben sein.
Am 26. November 2018 will die Bundesnetzagentur ihren Plan für die 5G-Frequenzvergabe vorlegen. Der Mobilfunkstandard 5G soll den Weg für eine ganze Reihe von Zukunftstechnologien ermöglichen wie beispielsweise autonomes Fahren, virtuelle Realität oder Industrie 4.0. Dafür wird ein Netz benötigt, das riesige Datenmengen in Echtzeit transportiert und somit die Vernetzung von Milliarden von Geräten ermöglicht. Die Auktion ist für Frühjahr geplant.
Für United Internet ergeben sich verschiedene Handlungsalternativen. Die Firma, die vom Gründer Ralf Dommermuth noch mehrheitlich geführt wird, hatte im Sommer angekündigt, selbst für eine 5G-Lizenz bieten zu wollen. Allerdings nur, wenn die Politik für einen Einstieg zu fairen Konditionen sorgt. Heißt: Wenn es sich für den Konzern rechnet, macht er mit, wenn nicht bleiben ihm andere Alternativen.
United Internet und vor allem die Tochter 1&1 Drillisch sind größter Kunde bei Telefonica Deutschland. Dem Ableger des spanischen Konzerns gelingt es nur durch diese Kooperation, sein Netz zu füllen. Auch für das 5G-Netz wird Telefonica Deutschland auf diesen Partner setzen.
Zudem will United Internet zusammen mit der Deutschen Telekom den Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland vorantreiben und fünf Millionen Haushalte anschließen. Glasfasernetze dienen nicht nur dem Anschluss von Haushalten, sondern sind auch die Basis für den zukünftigen Anschluss leistungsstarker 5G-Antennen.
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Weil sich im Kurs nun schon viele negative Szenarien spiegeln, liegt das Überraschungspotenzial nun eher auf der positiven Seite. Der TecDAX-Titel notiert auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Auf diesem Niveau liegt eine Unterstützungslinie, sagen Charttechniker. Und die Analysten von Hauck & Aufhäuser halten in einer aktuellen Studie ein Kursziel von 50 Euro für erreichbar.
Risikobereite Anleger setzen mit einem klassischen Call auf das Comeback der Aktie. Der Schein notiert weit im Geld und ist vergleichsweise konservativ. Trotzdem bietet er einen ordentlichen Hebel. Würde die Aktie innerhalb des kommenden Jahres das Kursziel der Analysten erreichen. Verbessert sich der Schein um 150 Prozent.
Basiswert | United Internet |
---|---|
Produkt | Call |
WKN | PZ279N |
Emittent | BNP Paribas |
Laufzeit | 20.12.19 |
Kurs des Calls | 0,80 € |
Basispreis | 30,00 € |
Omega | 3,4 |
Aufgeld | 3,90% |
Break-Even | 37,95 € |