Judith Dommermuth sitzt seit mehr als zwei Jahren im Aufsichtsgremium von Borussia Dortmund und vertritt dort vor allem die Interessen des Haupt- und Trikotsponsors 1&1. Der Internetdienstanbieter ist eine Tochterfirma des MDAX-Konzerns United Internet mit Sitz in Montabaur. Dessen Gründer, Vorstandsvorsitzender und größter Aktionär ist Ralph Dommermuth, der Ehemann von Judith Dommermuth. Die Dommermuths sind bereits seit geraumer Zeit beim BVB engagiert. Der Beteiligungsgesellschaft von Ralph Dommermuth werden offiziell rund 4,53 Prozent zugerechnet. Durch den jüngsten Zukauf nähert sich die Milliardärs-Familie nun wieder der fünf Prozent-Hürde an.
Obwohl es sportlich bei Borussia Dortmund momentan gut läuft und der Club in der Bundesliga Titelverteidiger Bayern München weiterhin dicht auf den Fersen ist, bleibt das Marktumfeld für den BVB schwierig. Die Westfalen leiden unter den strengen Corona-Maßnahmen und den leeren Stadien. Vorstand Hans-Joachim Watzke zieht daher sogar über Klagen in Betracht.
Weiterhin für Unruhe sorgt Starstürmer Erling Haaland. Offen ist nach wie vor die Frage, ob Haaland noch eine weitere Saison beim BVB dranhängt oder in diesem Sommer den Verein verlässt. Der Vertrag des Ende Dezember 2019 für rund 20 Millionen Euro verpflichteten Ausnahmestürmers mit dem BVB läuft zwar noch bis 2024, enthält aber eine Ausstiegsklausel. Mit deren Hilfe könnte er den Revierclub für eine kolportierte Ablöse von 75 Millionen Euro schon in diesem Sommer verlassen. Zahlreiche Vereine haben dem Vernehmen nach ihr Interesse bekundet, doch nur wenige werden sich Haaland am Ende auch leisten können. In Summe werden die Kosten für den Top-Stürmer aus Gehalt, Ablöse und Provisionen auf weit über 200 Millionen Euro geschätzt.
Die Aktie von Borussia Dortmund tut sich im aktuellen Börsenumfeld weiterhin schwer. Seit Monaten tendiert das Papier seitwärts. Für eine Trendwende nach oben fehlen unserer Meinung noch echte Impulse. Von der jüngsten Ausverkaufswelle am Aktienmarkt wurde der Nebenwert allerdings größtenteils verschont. Auch der Insiderkauf von Judith Dommermuth zeigt, dass auch Großinvestoren auf aktuellem Niveau eher Chancen sehen. Mutige Anleger können jetzt durchaus erste Neukäufe wagen. Sollte sich Corona-Lage etwas entspannen und wieder mehr Fußballfans Zutritt in die Stadien erhalten, könnte die Aktie Aufwind bekommen.
Kursziel: 5,50 Euro
Stopp: 3,50 Euro