Sehr geehrte Privatanleger,
ein neues Jahr steht vor der Tür. Das Jahr 2014 war durchwachsen. Der DAX erreichte unter heftigen Schwankungen neue Höchststände. Als ich im Frühjahr 2013 bei einem Stand von 7.600 Punkten in einem n-tv Interview 10.000 Punkte in absehbarer Zukunft angekündigt hatte, wollte es die Moderatorin nicht recht glauben. Aber aus meiner Sicht war das auch vor gut eineinhalb Jahren absolut absehbar. Aktien sind Realvermögen, sie sind oft billig und Festgeld ist bei der kommenden Reform unseres Geldwesens weiterhin kaum eine Alternative.
Auch die Indizes MSCI, Dow Jones und S&P 500 zogen weiter an, obwohl die amerikanischen Indizes gemessen am nachhaltigen KGV (Graham-KGV) schon nahe den Allzeithochs sind und bei über 25 notieren. Microsoft (WKN: 870747), die wir vom Herbst 2013 vorgestellt hatten, hat uns seitdem viel Freude gemacht. Barrick Gold (WKN: 870450) noch nicht.
Europäischen Aktien, sowie Goldminen und rohstoffnahe Titel sind eher weiter gefallen. Die Bewertungsschere zwischen den USA und Europa ist also noch weiter auseinandergegangen. Teilweise hängt das mit dem Wirtschaftskrieg zusammen, der derzeit gegen Russland geführt wird. OMV (WKN: 874341) leidet natürlich darunter, dass die Southstream-Pipeline nicht gebaut wird. Europa wird so mehr und mehr zu einem Spielball der Länder, die wirklich noch Weltpolitik betreiben und die ihre Interessen mit der entsprechenden Rücksichtslosigkeit durchsetzen.
Dennoch halten wir weiter an unseren europäischen Aktien fest, denn viele Konzerne sind sehr gut - und ihre Aktien aufgrund des Hickhacks dennoch niedrig bewertet.
Auf Seite 2: Warum Gold und Silber ins Depot gehören
Insgesamt nimmt die Situation allerdings zunehmend Endspielcharakter an. Der bekannte U.S.-Ökonom Kenneth Rogoff fing an, laut über die Abschaffung von Bargeld nachzudenken, denn "dann könne man besser Geldpolitik betreiben." Natürlich, in der Horrorvision des totalen Kontrollstaates lässt sich gut Geldpolitik betreiben.
In dieser Situation schadet mehr Gold nicht - zumal es immer noch billig zu haben ist. Gegebenenfalls auch Silber - nur ist das so billig, dass Sie ganz schöne Gewichte mit sich herumschleppen müssten.
Auf Seite 3: Welche Titel wir 2015 ins Visier nehmen
Auf der Aktienseite werden wir uns verstärkt nach Top-Qualität umsehen. Auch wenn diese etwas teurer ist, so scheint es doch in einer turbulenten Zeit mehr als sonst angemessen, Aktien mit hervorragenden Geschäftsmodellen zu kaufen. Oder Aktien mit normalen Geschäftsmodellen, hinter denen aber die ganze Propagandamacht der USA und die Interessen der NSA stehen, wie zum Beispiel IBM (WKN: 851399).
Wir werden Ihnen also in den nächsten Wochen verstärkt Qualität anbieten, auch wenn die Unterbewertung vielleicht nicht so ausgeprägt ist oder diese Titel sogar fair bewertet sind. Denn "fair" heißt ja, dass Sie eine durchschnittliche Rendite von sieben bis acht Prozent erwarten können.
Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch!
Ihr
Prof. Dr. Max Otte
Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des wöchentlichen Börsenbriefes DER PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Gründer sowie Hauptgesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH.