Bei deutschen Aktien denken die meisten Anleger wohl zunächst an Bluechips wie Allianz, BASF oder Daimler, die im DAX versammelt sind. Für Valerie Schüler sind diese Titel alle zu groß.
Die Fondsmanagerin des DWS German Small/Mid Cap investiert in heimische Firmen, die in MDAX und SDAX gelistet sind, den Indizes für mittelgroße und kleine deutsche Aktien. Zudem kauft sie Nebenwerte, die keinem Index angehören. Am liebsten mag Schüler Unternehmen, die strukturell wachsen und für die sie nicht zu viel bezahlen muss. 2017 hat sie daher etwa Aktien von Sartorius gekauft.
Mittlerweile sind die Papiere des Göttinger Medizintechnikwerts so stark gestiegen, dass sie im September 2021 in den DAX aufsteigen könnten, wenn dieser von 30 auf 40 Titel aufgestockt wird. Für den DWS German Small/Mid Cap wäre dies schade, weil Schüler die Aktien dann verkaufen müsste. Gleichwohl ist sie stets auf der Suche nach weiteren Nebenwerten, die im Idealfall zum Bluechip heranwachsen können - auch wenn dies nur selten geschieht.
Der DWS German Small/Mid Cap zählte in den vergangenen vier Jahren zu den besten Fonds für deutsche Small und Mid Caps, sodass €uro am Sonntag ihn für sein sehr gutes Rendite-Risiko-Profil auf Note 1 hochgestuft hat. Eine Kombination aus MDAX- und SDAX-ETF hätte da nicht mithalten können.
Auch andere Länder-ETFs taten sich schwer. Der iShares FTSE MIB ETF für italienische Aktien wurde darum auf Note 3 abgestuft. Der Deka MSCI China ex A Shares ETF für chinesische Aktien verschlechterte sich auf Note 4. Einen Dämpfer sogar auf FondsNote 5 erlitt der Credit Suisse Robotics Equity. Zwar legte er im Bewertungszeitraum von Anfang Mai 2017 bis Ende April 2021 um 84 Prozent zu, der Wert anderer Technologiefonds stieg jedoch doppelt so stark.
Einen Einstand nach Maß feiert der BL-American Small &Mid Caps, der auf Anhieb Note 1 erhält. Beim Fonds von Banque de Luxembourg Investments investieren die Manager in finanzstarke und profitable US-Aktien, deren Börsenwert unterhalb von 20 Milliarden Dollar liegt. In den USA zählen diese Titel zu den Nebenwerten, in Deutschland wären sie damit zwischen DAX und MDAX angesiedelt.
Auch dem BB Adamant Asia Pacific Healthcare gelang es, auf Anhieb Note 1 zu erhalten. Dessen Manager investieren vornehmlich in Firmen aus China, Japan und Indien, die in Biotech, Medizintechnik oder Pharma tätig sind. Anleger können somit der US-Lastigkeit vergleichbarer Fonds aus dem Weg gehen.