"Wir sind uns bewusst, wie wichtig es ist, die wissenschaftliche Frage zu beantworten, ob Hydroxychloroquin für Patienten mit der Covid-19-Krankheit von Nutzen sein wird", erklärte der Chef der Novartis-Medikamentenentwicklung, John Tsai.
Hydroxychloroquine gilt als ein Hoffnungsträger zur Behandlung von Covid-19, gegen die es derzeit noch keine Therapie gibt. Das jahrzehntealte Mittel hat von der FDA jüngst eine Notfallzulassung zum Einsatz gegen die Krankheit erhalten, allerdings gibt es bislang keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass es den Betroffenen hilft. Mehrere klinische Studien dazu sind im Gange, unter anderem an der Universität von Washington und der Universität von Minnesota sowie beim Nationalen Gesundheitsinstitut der USA (NIH).
Für den Einsatz von Hydroxychloroquine bei Covid-19 hatte sich unter anderem US-Präsident Donald Trump starkgemacht. Novartis-Chef Vasant Narasimhan hatte jüngst gesagt, präklinische Studien mit Tieren und erste Daten aus klinischen Studien hätten gezeigt, dass die Arznei das Coronavirus abtöte. Doch das Medikament, das auch gegen Lupus und rheumatoide Arthritis eingesetzt wird, hat gefährliche Nebenwirkungen. Es kann beispielsweise Herzprobleme verursachen oder zum Verlust der Sehkraft führen. Novartis und andere Pharmafirmen wie die französische Sanofi oder der Leverkusener Bayer-Konzern haben den USA und anderen Ländern Millionen Hydroxychloroquine-Dosen gespendet.
Weltweit prüft die Branche, ob ältere und zur Behandlung anderer Krankheiten entwickelte Medikamente gegen Covid-19 eingesetzt werden können, so etwa Roche mit der Arthritis-Arznei Actemra oder Gilead mit dem Ebola-Mittel Remdesivir.
rtr