Starke Bilanzen großer US-Technologiekonzerne prägen die laufende Berichtssaison in den USA. Der im Dow Jones Industrial notierte Hightechkonzern Apple etwa übertraf mit neuen Rekordergebnissen - über elf Milliarden Dollar Quartalsgewinn und rund 52 Milliarden Dollar Umsatz - die Schätzungen der Analysten. Auch der Ausblick auf das laufende Weihnachtsquartal, in dem der Umsatz laut Chef Tim Cook über 77 Milliarden Dollar klettern könnte, ließen die Aktie an der Wall Street gut vier Prozent steigen.

Bislang hat rund die Hälfte der 500 Firmen aus dem breiten US-Index S & P 500 ihre Ergebnisse veröffentlicht. Laut Wirtschaftsdienst Thomson Reuters haben 72 Prozent der Unternehmen die Erwartungen übertroffen. Die Berichtssaison für die Monate Juli bis September läuft damit überdurchschnittlich gut: Laut Thomson Reuters liegt der Anteil der Firmen, die die Schätzungen schlagen, seit 1994 im Schnitt bei 63 Prozent.

Vor allem wegen der Technologie-Werte notiert der S & P 500 seit wenigen Tagen erstmals seit Mitte August gegenüber dem Jahresstart wieder im Plus. Zuvor hatten Unsicherheiten über die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed, aber auch die Furcht vor einem starken Abflauen der Wirtschaft in China den Index gegenüber Januar teils über zehn Prozent ins Minus gedrückt. Allein die drei Börsenschwergewichte Amazon, Alphabet (ehemals Google) und Microsoft legten nach Veröffentlichung der Quartalszahlen binnen eines Tages um rund 90 Milliarden Dollar Börsenwert zu.

Der weltgrößte Onlinehändler Amazon hatte statt eines erwarteten Verlusts einen Gewinn in Höhe von 79 Millionen Dollar ausgewiesen. Treiber war das Cloud-Geschäft der Tochter AWS. Internetdienste für Unternehmenskunden ließen auch den Gewinn von Microsoft über die Erwartungen steigen. Die Aktie kletterte auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Die Papiere von Alphabet gewannen nach steigenden Werbeeinnahmen der Tochter Google im mobilen Segment und der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms deutlich.

Summe schrumpft



Während die Techs glänzen, tun sich andere US-Branchen mit der Konjunkturabkühlung auf dem Weltmarkt und dem Gegenwind von der Währungsseite schwer. Laut Thomson Reuters sollen Umsatz und Gewinn der Firmen im S & P 500 in Summe fallen - es wäre das erste Mal seit der Rezession vor sechs Jahren. Die Analysten des Wirtschaftsdiensts rechnen mit einem Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal von 2,8 Prozent, der Umsatz soll um vier Prozent sinken. Besonders schwache Ergebnisse lieferten die Energiekonzerne, die unter den niedrigen Preisen für Öl und Gas leiden.