Anleger griffen am Montag zu, die Kurse stiegen. Das Ergebnis der Volksabstimmung für einen Anschluss der Halbinsel an Russland habe nicht überrascht, sagte Analyst Doug Foreman von Kayne Anderson Rudnick Investment Management. An der Börse drehe sich die Tendenz der vergangenen Tage nun wieder um. Zuletzt hätten Anleger öfter abgerutschte Kurse zum Einstieg genutzt, in der vergangenen Woche war der S&P 500 wegen der Krim-Krise um zwei Prozent gefallen. Zu Beginn der neuen Woche schlossen dagegen die drei wichtigsten New Yorker Indizes rund ein Prozent höher.

So schloss der Dow-Jones-Index der Standardwerte mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 16.247 Punkten. Zuvor hatte er zwischen einem Hoch von 16.270 und einem Tief von 16.066 Zählern gependelt. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um knapp ein Prozent auf 1858 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verabschiedete sich 0,8 Prozent fester auf einem Stand von 4279 Stellen. In Frankfurt ging der Dax mit einem Plus von 1,4 Prozent bei 9180 Zählern aus dem Handel. Der EuroStoxx50 gewann 0,8 Prozent auf 2828 Punkte.

Auch in Europa hatten die Anleger die Furcht vor einer Eskalation der Krim-Krise beiseitegeschoben und bei Aktien zugegriffen. In der Volksabstimmung, die der Westen nicht anerkennt, hatte sich eine große Mehrheit für den Anschluss an Russland ausgesprochen. Die EU und die USA verhängten Sanktionen gegen Russland.

Gestützt wurden die US-Aktienmärkte auch durch positive Konjunkturdaten. Die US-Industrie kommt nach dem witterungsbedingten Einbruch zu Jahresbeginn wieder in Schwung und steigerte ihre Produktion stärker als erwartet. Von der Wirtschaftslage ist die weitere Politik der US-Notenbank abhängig. Am Dienstag kommt ihr Offenmarktausschuss zusammen, um über das weitere Vorgehen der Federal Reserve zu beraten. Die Ergebnisse sollen am Mittwoch bekanntgegeben werden. Anleger erwarten zwar keine Änderung am derzeitigen Kurs, erhoffen sich aber Aufschlüsse darüber, wann die Leitzinsen wieder angehoben werden könnten.

Bei den Einzelwerten verzeichneten die Aktien von Yahoo ein Plus von mehr als vier Prozent. Der chinesische Internet-Konzern Alibaba hatte am Sonntag ankündigt, in New York an die Börse zu gehen. Damit wurden monatelange Spekulationen beendet. Yahoo hält 24 Prozent an Alibaba.

General Motors kommt nicht aus den Schlagzeilen. Am Montag kündigte der größte US-Autobauer an, weitere 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückzurufen. Für Kosten in Zusammenhang mit inzwischen mehreren Rückrufaktionen stellte die Opel-Mutter zudem 300 Millionen Dollar zurück. GM-Chefin Mary Barra entschuldigte sich für die Pannen. GM-Aktien gewannen 1,6 Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 605 Millionen Aktien den Besitzer. 2182 Werte legten zu, 818 gaben nach und 146 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von etwa 1,8 Milliarden Aktien 1669 Titel im Plus, 936 im Minus und 128 unverändert.