Auftrieb aus Übersee lieferten die jüngsten US-Konjunkturdaten. Die Industrie hat im Januar überraschend mehr Aufträge eingesammelt. Die Bestellungen für langlebige Güter wuchsen um 0,4 Prozent, von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Die Erzeugerpreise zogen im Februar kaum an, weswegen Börsianer auf einen weiter vorsichtigen Kurs der US-Notenbank spekulierten.
Auch in New York warten Anleger zudem gespannt auf die anstehenden Brexit-Abstimmungen in London. Am Mittwoch will das Parlament entscheiden, ob Großbritannien die EU am 29. März ungeordnet verlassen will. "Wenn das eine chaotische Scheidung wird, hätte das Auswirkungen auf die gesamte Welt was eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums angeht, und das ist ein Problem", sagte Peter Cardillo, Chefökonom bei Spartan Capital Securities in New York.
Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war
Volkswagen verschiebt Börsengang von Nutzfahrzeug-Tochter Traton
Volkswagen bringt seine Lkw- und Bus-Tochter Traton vorerst nicht an die Börse. Der Wolfsburger Autobauer begründete die Verschiebung am Mittwoch mit dem Marktumfeld. Die Emission der Holding für die Nutzfahrzeughersteller MAN und Scania die nach früheren Angaben bis zu sechs Milliarden Euro einbringen sollte, sei aber nur aufgeschoben. "Der Vorstand strebt einen Börsengang der Traton SE bei einem besseren Marktumfeld unverändert an", hieß es in der Mitteilung.
Adidas dämpft nach Erfolgsjahr die Ambitionen - Aktie fällt
Der Sportartikelhersteller Adidas geht nach einem Umsatzrekord und einem kräftigen Gewinnsprung 2018 mit Zurückhaltung ins neue Jahr. Denn der zuletzt erfolgverwöhnte Konzern kämpft mit einem ungeahnten Problem: Lieferschwierigkeiten in Nordamerika. Zudem muss Konzernchef Kasper Rorsted die Kundschaft in Europa wieder mobilisieren, denn dort lief es im vergangenen Jahr nicht so rund wie ursprünglich erhofft. Beim Problemkind Reebok schaffte Adidas dagegen die Trendwende schneller als gedacht.
Wachsender Widerstand gegen Idee einer Großbankenfusion
Die Widerstände gegen einen möglichen Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank wachsen. "Die beiden Banken haben aus meiner Sicht viel zu viele überlappende Geschäftsfelder, als dass ein Zusammenschluss Sinn machen würde", sagte der Vize-Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Klaus Nieding, am Mittwoch in Frankfurt. Er halte eine solche "politisch offenbar gewollte Fusion" wirtschaftlich für unsinnig.
Marke VW verschärft Sparkurs - Bis zu 7000 Stellen sollen wegfallen
Der Volkswagen-Konzern verschärft angesichts der geplanten Milliarden-Investitionen in E-Mobilität und Digitalisierung bei seiner Kernmarke VW Pkw den Sparkurs. In den nächsten fünf Jahren sollen zusätzlich 5000 bis 7000 Stellen wegfallen. Mit automatisierten Routinearbeiten, Materialeinsparungen und geringerer Modellvielfalt sollen ab 2023 die Kosten weiter gesenkt und eine Gewinnverbesserung von 5,9 Milliarden Euro jährlich erzielt werden.
Nach Flugverboten für Boeing-Jets geringe Auswirkungen in Europa
Nach dem weitgehenden Flugverbot für das Mittelstreckenflugzeug Boeing 737 Max droht Passagieren in Deutschland und Europa vorerst kein Chaos bei Reisen. Experten erwarten zunächst keine größeren Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Die Verunsicherung war anfangs groß, nachdem am Sonntag in Äthiopien bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ein Boeing-Jet vom Typ 737 Max 8 abgestürzt war.
Eon sieht Innogy-Übernahme im Plan - Mehr Ausschüttung an Aktionäre
Der Energiekonzern Eon sieht die geplante Übernahme von Innogy im Plan. Eon-Chef Johannes Teyssen zeigte sich am Mittwoch in Essen zuversichtlich, von der EU-Kommission die Genehmigung in der zweiten Jahreshälfte zu erhalten. Die europäischen Wettbewerbshüter hatten eine vertiefte Prüfung für den Eon betreffenden Teil der Transaktion rund um Innogy eingeleitet. Sie befürchten eine zu große Marktmacht sowie Preiserhöhungen bei Strom.
Symrise geht vorsichtig ins Jahr - Aktie nach Rally unter Druck
Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen Symrise will den trüberen Konjunkturaussichten trotzen. "Auch bei der erwarteten konjunkturellen Abkühlung sind wir zuversichtlich in das laufende Geschäftsjahr gestartet", sagte Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram am Mittwoch in Frankfurt. Er sieht sich durch "eine gute Nachfrage in allen Geschäftsbereichen" mit Blick auf die Jahresziele bestärkt. Und auch in konjunkturell schwierigeren Zeiten ergäben sich Chancen, schließlich werde "immer gegessen und getrunken."
rtr/dpa-AFX/law