Vor der möglichen Zinswende in den USA haben die US-Börsen am Mittwoch kaum verändert notiert. Die Anleger rechneten fest mit der ersten Zinserhöhung in der weltgrößten Volkswirtschaft nach fast zehn Jahren. Die Fed-Entscheidung wird am Mittwoch um 20.00 Uhr (MEZ) erwartet. Auf die Stimmung drückten ein wieder fallender Ölpreis.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Mittag (US-Ortszeit) mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 17.542 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,3 Prozent auf 2048 Zähler zu, der Index der Technologiebörse Nasdaq um 0,15 Prozent auf 5003 Stellen. Der Dax in Frankfurt schloss mit 10.469,26 Punkten 0,2 Prozent höher, der EuroStoxx50 legte ebenfalls 0,2 Prozent auf 3246,78 Zähler zu.
Viele Anleger fragten sich, wie stark die US-Notenbank künftig die Geldflut eindämmen wird, die die Börsen dies- und jenseits des Atlantiks von Rekord zu Rekord hatte eilen lassen. "Wir glauben, dass das Umfeld für die Aktienmärkte weiter gut bleibt, schließlich druckt die EZB ja weiter Geld", sagte ein Händler. Eine US-Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte ist laut Händlern schon in den Kursen berücksichtigt. Sollte die Fed die Zinsen nicht anheben, "wäre das ein Schock", sagte ein Händler.
Für Nervosität sorgte der Preisverfall beim Öl, der als Signal für eine maue Weltkonjunktur gilt. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 3,3 Prozent auf 37,18 Dollar je Fass (159 Liter). Damit näherte er sich dem Tief von 2008. Druck auf die Preise kam auch von US-Lagerdaten: So stiegen die Öl-Vorräte in der vergangenen Woche dem Energieministerium zufolge überraschend stark. Noch im Sommer 2014 kostete ein Barrel Brent mehr als 115 Dollar. Das weltweite Überangebot angesichts des Schieferölbooms in den USA und die schwächelnde Nachfrage gelten als Hauptgrund für die Entwicklung.
Angesichts des Ölpreis-Verfalls verzeichneten Aktien von Energieunternehmen in New York Verluste. Exxon- und Chevron-Papiere gaben rund ein Prozent nach. Nach oben ging es vor der Zinsentscheidung mit Bankenpapieren. Goldman Sachs -Aktien legten 0,6 Prozent, JPMorgan 0,5 Prozent zu.
Aktien von Heartland Payment stiegen um knapp zehn Prozent. Der Zahlungsabwickler wird vom Rivalen Global Payments für 4,3 Milliarden Dollar geschluckt.. Global Payments-Papiere sackten um elf Prozent ab.
Reuters