Die Hauspreise in den USA haben mittlerweile wieder das Niveau des Jahres 2007 erreicht - das Jahr, in dem die Immobilienblase platzte, was eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise auslöste. Bis ins Jahr 2009 hinein brachen die Preise so stark ein, wie das kaum jemand für möglich gehalten hätte. Ebenso rechneten anschließend nur wenige Marktteilnehmer damit, dass die Preise noch zu ihren Lebzeiten alte Höhen zurückerobern könnten.

Genau das ist inzwischen passiert. Die Immobilienpreise in den zehn größten US-Städten sind sogar höher als im Jahr 2007. Vergleichbar mit damals ist die Lage aufgrund des jetzt herrschenden tiefen Zinsniveaus dennoch nicht. Denn dieses macht Immobilieninvestments gemessen am Durchschnittseinkommen über ­geringe Hypothekenkosten noch immer ­einigermaßen finanzierbar.

Abgesehen vom wieder recht hohen Preisniveau gibt es außerdem heute weniger Überhitzungssignale als vor zwölf Jahren. So bewegen sich die Hausbaugenehmigungen, die Hausbaustarts und die Verkäufe neuer sowie existierender Häuser längst nicht wieder im Bereich früherer Rekorde. Auffällig sind auch die geringen Inventarbestände. Der US-Finanzdienstleister BCA Research nennt als Gründe hierfür: zu wenig Baugebiete, zu wenig bezahlbares Bauland sowie Fachkräftemangel. Das Research-Haus Capital Economics verweist zudem auf die verschärften Kreditvergabestandards der Banken.

Solides Marktumfeld


Die Baustarts bei Einfamilienhäusern beispielsweise bewegten sich früher durchschnittlich bei mehr als einer ­Million Einheiten pro Monat - 2006 waren es sogar mehr als 1,8 Millionen. Aktuell sieht laut einer Umfrage der Online-Immobilien-Datenbankfirma Zillow eine knappe Mehrheit der Befragten das Niveau der Neubaubeginne bis 2022 oder länger bei unter einer Million Einheiten verharren. Gemessen am Bevölkerungswachstums ist die Zahl zu niedrig.

Es herrscht also keine Euphorie bei den Aktien rund um den Hausbausektor. So hat sich der S & P Homebuilders Select Industry Index, in dem die wichtigsten Aktien enthalten sind, in dem seit März 2009 laufenden Bullenmarkt sogar etwas schlechter entwickelt als der marktbreite S & P 1500 Composite Index. Zudem sind die Bewertungen nicht nur optisch moderat, sondern auch gemessen am eigenen historischen Durchschnitt.

Risiken gibt es zwar auch heute - insbesondere bei deutlich steigenden Zinsen oder im Falle einer Rezession -, aber vertretbare Bewertungen federn diese Risiken etwas ab. Auch rechnen Markt­experten mit einem weiteren Anstieg der Eigenheimpreise.

Favoriten-Quartett


Wir haben vier Aktien rund um das Thema Hausbau herausgefiltert, bei denen die Chance auf eine solide Performance in den nächsten 12 bis 18 Monaten groß ist. Der erste Favorit ist mit D.R. Horton der gemessen am Volumen größte US-Hausbauer. Zudem hat das Unternehmen im Frühjahr 2014 mit Express Homes eine Produktlinie für Immobilieneinsteiger auf den Markt gebracht, die mittlerweile über 30 Prozent der verkauften Häuser ausmacht.

Durch den Kauf der Forestar Group Mitte 2017 ­gehört nun auch einer der größten US-Landentwickler zum Portfolio. Analysten sehen den Gewinn je Aktie von 2018 bis 2021 von 3,92 auf 4,97 Dollar steigen, was dann ein KGV von gut zehn ergibt.

Mit einem sogar noch etwas niedrigeren KGV kann Pulte Group aufwarten. Gemessen an dem von Analysten im Schnitt von 2018 bis 2021 prognostizierten Ergebnisanstieg je Aktie von 3,55 auf 3,81 Dollar errechnet sich für das übernächste Jahr ein KGV von gut neun. Außerdem stimmt das Chartbild. Die Gesellschaft gilt als drittgrößter Wohnungsbauer mit Aktivitäten in 25 Bundesstaaten und 47 Immobilienmärkten. Das Portfolio spricht verschiedene Zielgruppen an. Generiertes Kapital steckt das Unternehmen bevorzugt in Landerwerb und in Dividenden sowie in Aktienrückkäufe.

Der zehntgrößte Hausbauer in den USA, LGI Homes, ist deutlich kleiner als die beiden Erstgenannten. Die Gesellschaft nimmt für sich in Anspruch, Qualitätsbauten zu erschwinglichen Preisen anzubieten und punktet bei Kunden zudem mit einer Kaufoption, die keine Anzahlung erfordert. Der Kurs ist jüngst auf ein neues Hoch vorgerückt. Ein prognostizierter Gewinnanstieg pro Aktie auf 9,69 Dollar 2021 würde ein KGV von 8,5 bedeuten.

Dicht an neuen Kursbestmarken ist auch Lowe’s Companies, wozu die guten Ergebnisaussichten beigetragen haben. Die auf das Geschäft mit Heimwerkern fokussierte Kette bedient wöchentlich mehr als 18 Millionen Kunden in den USA, Kanada und Mexiko. Die Nummer 2 nach Home Depot ist eine Wette darauf, dass ein neues Management frischen Schwung bringt. Ein großes Ziel lautet hier Marktanteilsgewinne.

Auf einen Blick: US-Hausbau