Der marktbreite US-Index S&P 500 zeigt sich in Rekordlaune. Wo die Reise hingehen kann - mögliche Szenarios.
Mit einem brandneuen historischen Hoch knapp unterhalb der Marke bei 5000 Punkten beendete der marktbreite US-Index S&P 500 seine Kurzzeitkonsolidierung. Mit dem neuen Kursgipfel wurde das zuvor erzeugte Kaufsignal - durch den Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 4818 Zähler vom Januar 2022 - einmal mehr bestätigt, das nun frische Aufwärtsdynamik in charttechnisches Neuland freisetzen sollte. Nach der psychologisch relevanten 5000er-Hürde könnte der Index noch einmal in Richtung 5100/5200 Zähler richtig Gas geben, bevor ihn eine nötige Konsolidierungsphase ausbremst.
Wie unterhalb des Chartverlaufs bei der Relativen Stärke und dem Oszillator Slow Stochastic gut zu erkennen ist, unterstützen diese Indikatoren derzeit eine Aufwärtsbewegung nicht mehr. Die seit geraumer Zeit übergeordnete Tendenz bei der Relativen Stärke weist eine Diskrepanz zur Aufwärtsbewegung beim S&P 500 auf. Bis zu einem gewissen Level kann dieser Zustand eine Weile übergangenen werden. Dann aber wird eine Konsolidierung immer wahrscheinlicher.
Da also die Luft inzwischen dünner wird, sollte jederzeit mit einem Verschnaufer gerechnet werden. Eine Korrektur ist zu erwarten, sofern das Ausbruchslevel um 4800 Zähler - dem Niveau des Ex-Allzeithochs aus dem Jahr 2022 - signifikant nach unten gerissen wird. Die entfernte 200er-Linie bleibt davon unberührt. Aber auch hier gibt es mit zunehmendem Auseinanderdriften vom Index-Kursverlauf und seiner 200-Tage-Linie ein steigendes Risiko für eine Korrektur. Aktuell trennen sie rund zwölf Prozent - ein Wert, der noch als vertretbar gilt. Die Korrekturgefahr steigt allerdings mit zunehmendem Abstand.
Ebenfalls nicht unerwähnt sollte bei aller Euphorie der kurzfristige Aufwärtstrend bleiben. Dieser im Oktober vergangenen Jahres gestartete ist inzwischen ein sogenannter beschleunigter Aufwärtstrend, der aufgrund seiner steilen Tendenz in der Regel nicht mehr allzulange Bestand haben sollte. Wird er gebrochen, zieht dies in den meisten Fällen eine Konsolidierung nach sich.
Wie oben bereits erwähnt, stellt das Ausbruchsniveau um 4800 Punkte eine wichtige Unterstützungszone dar. Ein klares Unterschreiten dieses Supports dürfte in eine stärkere Korrektur münden. Dann würde sich der Blick unterhalb auf die Bereiche um 4700 und 4600 Zähler sowie möglicherweise auch auf die Gegend um 4450/4400 Punkte richten.