Der aktivistische US-Investor Elliott hat beim Kauf von Beteiligungen klare Vorstellungen, wohin die Reise gehen soll. In den USA bekam das beispielsweise Ebay zu spüren. In Deutschland grätschte sich der Aktivist bei Bayer, Vonovia und Thyssenkrupp ein, setzte das Management unter Druck, pochte auf Rendite. Nun hat sich der Hedgefonds die gefallenen US-Tech-Ikonen Pinterest und Paypal als Ziele auserkoren. Die Fotoplattform und der Online-Zahlungsabwickler waren Lieblinge der Börsianer zu Coronazeiten, mussten aber zuletzt kräftige Kursverluste von bis zu 80 Prozent binnen Jahresfrist hinnehmen.
Das könnte sich nun drehen: Elliott hat Investitionen in Milliardenhöhe in beide Unternehmen bestätigt und damit nicht nur kräftige Kurssprünge ausgelöst - sondern auch Spekulationen über noch weit größere Transaktionen.
Der aktivistische Investor bezeichnet sich mittlerweile als größter Aktionär bei beiden Konzernen. Pinterest sei "ein hoch strategisches Unternehmen mit erheblichem Wachstumspotenzial", meldete der Hedgefonds. Und Paypal habe eine "unübertroffene und branchenführende Präsenz". Beide Aktien reagierten darauf mit zweistelligen Kurssprüngen, die im Fall von Paypal noch durch unerwartet starke Quartalszahlen befeuert wurden.
Fusion von Paypal und Pinterest?
Doch hinter den beiden Deals könnte weit mehr stecken als nur die Schnäppchenjagd eines 50 Milliarden Dollar schweren Hedgefonds, gegründet und geführt vom US-Milliardär Paul Singer. So gab es im Oktober vergangenen Jahres bereits Spekulationen über ein Interesse Paypals an einer Übernahme von Pinterest. Wenige Tage später dementierte Paypal dies erst mal.
Doch würde es nicht überraschen, wenn die Fusion von 2021 jetzt wieder auf der Agenda steht. Denn Sinn ergäbe sie, weil Pinterest dadurch eine neue Stufe der Firmenentwicklung erreichen könnte und Paypal neue Wachstumsimpulse erhielte. Eine Fusion hätte zudem den Vorteil, dass Milliarden Mittel für einen Aktienrückkauf freigeschaufelt werden könnten. Auch personell spricht einiges dafür: Paypal-Chef Dan Schulman werden Verbindungen zu Elliott nachgesagt und bei Pinterest steht Bill Ready an der Spitze, ein Ex-Paypal-Topmanager. Die Weichen für einen milliardenschweren Zusammenschluss sind also gestellt.