In der 81-seitigen Entscheidung schrieb Bezirksrichterin Katherine Polk Failla, die Investoren müssten zeigen, dass die Vermögensverwaltungs-Tochter Allianz Global Investors (AllianzGI) bei der Steuerung der "Structured Alpha"-Fonds nachlässig und nicht im guten Glauben gehandelt habe. Insgesamt liegen vor US-Gerichten mehr als zwei Dutzend Klagen von Investoren vor, die rund sechs Milliarden Dollar von der Allianz fordern.
Die für die Asset-Management-Sparte zuständige Vorständin Jacqueline Hunt gab am Donnerstag ihren Posten mit sofortiger Wirkung auf.
Die "Structured Alpha Fonds" hatten bis zu drei Viertel des Wertes verloren, als die Märkte im ersten Corona-Schock im März 2020 in die Knie gegangen waren. Zwei Fonds im Volumen von 2,3 Milliarden Dollar wurden liquidiert. Richterin Failla erklärte, die Kläger könnten zu belegen versuchen, dass die Allianz gegen die Angaben in ihren Verkaufsunterlagen für die Hedgefonds verstoßen habe. Der Vermögensverwalter habe argumentiert, dabei handle es sich um eine "bessere Werbebroschüre", von der die Allianz nach eigenem Gutdünken abweichen habe können, schrieb die Richterin.
In der Affäre ermitteln inzwischen auch das Justizministerium der USA und die US-Wertpapieraufsicht SEC. Dabei geht es laut Insidern zufolge unter anderem darum, ob die AllianzGI die Risiken der Hedgefonds gegenüber den Investoren falsch dargestellt hat. Die Allianz pocht darauf, dass es sich dabei um erfahrene institutionelle Anleger handle, denen die Risiken von Hedgefonds bekannt seien.
rtr