Zu Wochenbeginn war er bereits um mehr als elf Prozent abgestürzt. Der Rubel verlor zum Dollar bis zu 5,5 Prozent und war mit 63,92 Rubel so billig wie seit Dezember 2016 nicht mehr. "Der Markt wurde von den Ausmaß der Sanktionen offenbar überrascht", sagte Per Hammarlund, Schwellenland-Experte bei der Bank SEB. "Nun überdenken die Anleger ihre bislang sehr positive Haltung gegenüber Russland."
Die USA hatten am Freitagnachmittag Strafmaßnahmen gegen sieben Russen und zwölf ihrer Firmen wegen Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 verhängt. Zu den Betroffenen zählen der Industriemagnat Oleg Deripaska, dem der Aluminiumkonzern Rusal gehört, sowie der Abgeordnete Suleiman Kerimow, dessen Familie den größten russischen Gold-Produzenten Polyus kontrolliert. Polyus-Aktien verloren seit Freitag bis zu 23 Prozent, Rusal büßten in der Spitze 88 Prozent ihres Börsenwertes ein. Rusals Dollar-Bond mit einer Laufzeit bis 2023 fiel um 17,3 US-Cent auf ein Rekordtief von 52 US-Cent.
Die Kurse russischer Staatsanleihen in Dollar und Euro gaben ebenfalls nach, im Gegenzug zogen die Renditen kräftig an. Ein Sprecher des russischen Präsidialamts sagte, er gehe davon aus, dass der Kursrutsch an den Börsen zum Teil emotional getrieben sei und es eine Korrektur geben werde.
An der Wiener und Frankfurter Börse hinterließen die Sanktionen ebenfalls ihre Spuren. Raiffeisenbank verloren am Dienstag erneut zeitweise mehr als elf Prozent. Die Aktien der Metro fielen um bis zu 3,2 Prozent. Beide Unternehmen sind in Russland engagiert.