Es ist in diesem Jahr bereits der dritte Mega-Deal in der Branche, die durch den verstärkten Online-Handel in den vergangenen Jahren extrem schnell gewachsen ist. Anleger von Total System sollen 119,86 Dollar je Aktie erhalten, das entspricht einem Aufschlag von gut 20 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag. Die Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.
Im März hatte der US-Finanzdienstleister Fidelity National Information Services ein 35 Milliarden Dollar schweres Angebot für Worldpay gemacht. Anfang des Jahres hatte die ebenfalls in den USA ansässige Fiserv den Kauf des Rivalen First Data für 22 Milliarden Dollar angekündigt. Die Zahlungsabwicklungsbranche profitiert von der Verlagerung der Geldströme ins Internet. Die Anbieter erledigen für andere Firmen den Zahlungsverkehr und kassieren dafür Provisionen. Auch Bezahlungen über das Smartphone werden immer häufiger genutzt. Bis zum Jahr 2023 wird in dem Markt laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey ein Volumen von rund drei Billionen Dollar pro Jahr umgesetzt.
Wegen des weltweiten Booms hat auch der seit vergangenem Jahr im Dax gelistete Wirecard-Konzern ein enormes Wachstum hingelegt. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 35 Prozent auf 567 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn kletterte sogar um 41 Prozent auf 158 Millionen Euro. Das Unternehmen aus dem Münchener Vorort Aschheim macht den Großteil seiner Geschäfte in Asien. Der Finanztechnologiekonzern ist an der Börse mit 20 Milliarden Euro rund sieben Milliarden Euro mehr wert als die Deutsche Bank. Global Payments und Total System kommen zusammen auf ein Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 43 Milliarden Euro.
rtr