US-Präsident Donald Trump macht mit seinen Zöllen ernst. Die Nvidia-Aktie stürzte am Montag daraufhin fast zehn Prozent ab und büßt auch am Dienstag weiter kräftig ein. Doch ist das nun eine einmalige Gelegenheit für günstige Einstiege, oder drohen weitere Verluste für den KI-Star?
Es klingt fast unglaublich: Die Aktie von Nvidia, dem Vorzeigeunternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz, scheint derzeit im freien Fall zu sein – und das, obwohl das Unternehmen erst am 26. Februar beeindruckende Quartalszahlen vorgelegt und die Erwartungen einmal mehr auf ganzer Linie übertroffen hat. Trotzdem reagierte die Aktie verhalten. Der Grund dafür sind große Unsicherheiten wie die von Trump angekündigten Zölle, wachsende KI-Konkurrenz aus China und die allgemeine Nervosität an den Märkten. Zudem hatte Nvidia in den vergangenen Quartalen ein außergewöhnlich starkes Wachstum hingelegt, wodurch die Erwartungen der Anleger inzwischen enorm hoch sind. Daher konnten auch die Quartalszahlen vergangene Woche, die mal wieder die Erwartungen übertroffen hatten, der Aktie nicht wirklich Schwung verleihen.
Am gestrigen Montag dann der Schock: Die Aktie von Nvidia verlor an einem einzigen Handelstag rund neun Prozent an Wert – ausgelöst durch neue Zollängste. Trump hatte bestätigt, dass Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko bereits am heutigen Dienstag in Kraft treten sollen. Seit Jahresanfang hat die Nvidia-Aktie damit bereits 16 Prozent an Wert verloren. Auch die großen Indizes wie der DOW JONES, der S&P 500 und der NASDAQ 100 mussten am Montag deutliche Verluste hinnehmen.
Update (4. März, 14:55 Uhr): Der Artikel wurde bereits am 4. März um 10:00 Uhr Vormittags veröffentlicht. Mittlerweile verlor die Aktie bis zum Nachmittag auch am heutigen Dienstag erneut kräftig, liegt derzeit bereits neun Prozent im Minus.
Doch wie sollten sich Anleger jetzt verhalten? Sind das einmalige günstige Einstiegschancen für Nvidia, oder droht ein noch größerer Crash?
Nvidia-Aktie im freien Fall: Jetzt günstige Einstiegschance nutzen?
„Solange wir nicht wissen, was die US-Regierung vorhat, sind die Zölle eine Unbekannte", erklärte der CFO von Nvidia vergangene Woche während des Ergebnisberichts auf eine Frage von Analysten. Wie "CNBC" berichtet, werden Nvidia-Chips zwar größtenteils in Taiwan gefertigt, doch einige Systeme rund um die Chips auch in Mexiko. Genau diese könnten nun von Trumps 25-prozentigen Einfuhrzöllen auf Importe aus Mexiko und Kanada betroffen sein.
Im Zuge der Unsicherheiten gerieten auch andere Halbleiteraktien wie Broadcom und Marvell am Montag stark unter Druck.
Dennoch wäre es aus Anlegersicht derzeit nicht ratsam, Nvidia-Aktien panisch zu verkaufen. Denn die jüngsten Quartalszahlen haben erneut bewiesen, dass Nvidia ein grundsolides und gesundes Unternehmen ist, das als Marktführer in einem der am stärksten wachsenden Zukunftsmärkte gilt. Ja, es gibt momentan Unsicherheiten, die kurzfristig noch für weitere Belastung sorgen könnten. Zudem ist Nvidia als Halbleiterhersteller Teil einer extrem zyklischen Branche, weshalb starke Kursschwankungen nicht ungewöhnlich sind.
Die Frage ist also: Sollte man jetzt schon die Gelegenheit zum Einstieg nutzen? Oder könnte es noch weiter abwärts gehen? Kurzfristig dürfte die Lage volatil bleiben, doch langfristig haben Anleger mit Nvidia weiterhin sehr gute Chancen auf hohe Renditen. Die Mehrheit der Analysten bleibt optimistisch und empfiehlt weiterhin den Kauf der Aktie. Viele sehen nun sogar deutlich zweistellige Kurschancen.
Ein aktueller Bericht der Bank of America vom Montag macht zudem Hoffnung, dass die anstehenden Quartalszahlen von Broadcom, Credo und Marvell den KI-Sektor wieder beleben könnten, berichtete das Finanzportal "Seeking Alpha". Auch die Analysten von Bernstein Research haben laut "dpa" nach den jüngsten Quartalszahlen ihre Einschätzung für Nvidia mit einem Kursziel von 185 US-Dollar auf „Outperform“ belassen – das entspricht einer aktuellen Kurschance von über 60 Prozent. Die Analysten verweisen nach den jüngsten Verlusten auf die niedrige Bewertung der Aktie, die nun auf dem Niveau nahe zehnjähriger Tiefstände sei.
Gegenüber CNBC erklärte Nvidia-CEO Jensen Huang vergangene Woche außerdem: „Wir werden nächstes Quartal ein gutes Quartal haben.“ Und weiter: „Wir haben eine ziemlich gute Nachfrage nach Blackwell.“
Für Anleger bedeutet das: Einen kühlen Kopf bewahren und die aktuelle Marktvolatilität aussitzen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.