Die amerikanische Staatsverschuldung ist so hoch wie nie und übersteigt zum ersten Mal 31 Billionen Dollar. In Anbetracht von Inflation und Zinsen wird es noch schlimmer kommen. Von Jennifer Senninger

Zum ersten Mal in der Geschichte der USA übersteigt die Bruttostaatsverschuldung 31 Billionen Dollar. Das offenbarte diese Woche ein veröffentlichter Bericht des US-Finanzministeriums, wie MoneyWise berichtete. Um sich das leichter vorstellen zu können: Laut der Peter G. Peterson Foundation ist das in etwa so, wie wenn jeder Bürger des Landes 93.000 Dollar Schulden hätte.

Wie konnte es so weit kommen? Ein solches Defizit entsteht, wenn der Staat mehr Geld ausgibt, als er durch Steuern einnimmt. Und die letzten Jahre waren nun mal teuer. Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie genehmigte die Regierung gleich mehrere größere Zahlungen. Etwa der American Rescue Plan Act in Höhe von rund 1,9 Billionen Dollar oder 750 Milliarden Dollar für Studienkredithilfen. Die Staatsschulden wuchsen und wuchsen und durch die Zinsen, die zuletzt immer wieder erhöht wurden, werden sie weiter in rasantem Tempo wachsen.

Zwar soll der erst im August verabschiedete Inflation Reduction Act das Defizit voraussichtlich um 240 Milliarden Dollar reduzieren. Dennoch wird erwartet, dass die von der Biden-Administration eingeführten Richtlinien und Programme in den nächsten zehn Jahren weitere Billionen zum Defizit hinzufügen werden. Da der Staat immer mehr Kredite aufnehmen muss, wird das zu einem anhaltenden Inflationsdruck führen. „The Committee for a Responsible Federal Budget“ schätzt, dass das Defizit bis 2031 um 4,8 Billionen Dollar erhöht sein wird. “Die übermäßige Kreditaufnahme wird zu einem anhaltenden Inflationsdruck führen und die Staatsverschuldung bereits 2030 auf einen neuen Rekord treiben“, so das Komitee.

Fast eine Milliarde Dollar pro Tag nur für Zinsen

Ein Großteil dieser Kreditaufnahmen geschah, als die Zinssätze noch historisch niedrig waren. Jetzt, da sie es nicht mehr sind, werden sich die Kosten dieser Schulden nochmal verstärken. Aktuell werden jeden Tag allein für die Zinsen auf Staatsschulden 965 Millionen Dollar ausgegeben. Die Peterson Foundation schätzt, dass sich dieser Betrag die nächsten zehn Jahre verdreifachen wird.