Der Goldpreis bleibt im Steilflug und profitiert von den Unsicherheiten, die nun mit Boris Johnson als neuen britischen Premierminister nicht weniger werden. Inzwischen hat sich der Preis bei über 1400 US-Dollar etabliert. Und die Stimmen, die einen weiteren Anstieg erwarten, werden lauter. Das neu erwachte Interesse kann man sehr gut am Beispiel des Anlagevolumens von Gold-ETFs ablesen. Es stieg auf einen Sechsjahreshöchststand. Goldaktien erwachten daher auch wieder zum Leben. Sie machten ihrem historisch bedingten Ruf als Hebel auf den Goldpreis alle Ehre. Der Van Eck Vectors Global Junior Gold Miners Index stieg in diesem Jahr schon um knapp 34 Prozent und erreichte damit ein 27-Monats-Hoch. Laut Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Goldfonds von VanEck, wird der Anstieg des Goldpreises von den anhaltend niedrigen Zinsen unterstützt. "Fünfjährige US-Treasuries weisen inzwischen eine reale (inflationsbereinigte) Verzinsung von null Prozent auf", merkt er an.
Für das kommende Jahr kann Foster eine harte Landung der Wirtschaft nicht ausschließen. Grund: "Im vergangenen Dezember ist der dreijährige Zinserhöhungszyklus der Fed wahrscheinlich zum Ende gekommen. Der aktuelle Aufschwung ist nun der längste seit Beginn der Aufzeichnungen, Gleiches gilt für die Hausse am Aktienmarkt. Seit 1950 folgte auf zehn von 13 Zinserhöhungszyklen eine Rezession, während drei dieser Zyklen in eine weiche Landung mündeten", sagt er. Angesichts der vergangenen harten Landungen ist es laut Foster nun ratsam, über eine Absicherung des Portfolios mit Gold nachzudenken. Die UBS hat zudem ermittelt, dass der Goldpreis in den letzten 30 Jahren in vier der fünf Zeiträume, in denen die Fed die Zinsen senkte, angestiegen ist. Der ETF von Van Eck auf diesen Index ist die offensivste Wahl für Goldbullen. Überdies sind die Titel mit einem Buchwert von 1,12 günstig.
Steigt der Goldpreis weiter, bietet der Junior Gold Miners ETF den größten Hebel auf ihn.