Zu den Prinzipien der erfolgreichen Value-Anleger wie Benjamin Graham und Warren Buffett zählen etwa die antizyklische Anlage in unterbewertete Titel mit Sicherheitsmarge und ein wirtschaftlicher "Burggraben" des Geschäftsmodells. Im Englischen wird dies mit dem Begriff "Economic Moat" bezeichnet. Auf Basis dieser beiden Faktoren hat Morningstar 2007 einen Index kreiert, der stets in die günstigsten Aktien mit den gleichzeitig größten Wettbewerbsvorteilen investiert. Das Indexkonzept basiert auf der Morningstar-Economic-Moat-Bewertung. Dabei wird der faire Wert für ein Unternehmen ermittelt.
Und die 20 Titel, deren Kurse am stärksten nach unten vom fairen Wert abweichen, kommen gleichgewichtet mit jeweils fünf Prozent in den VanEck Vectors Morningstar Wide Moat ETF. Die 20 Werte werden quartalsweise aus einem Universum von 1200 US-Aktien ausgewählt. Beschränkungen bezüglich der Marktkapitalisierung gibt es kaum. Nur 100 Millionen US-Dollar muss ein Titel auf die Waage bringen. Allerdings beträgt aktuell die Marktkapitalisierung aller Titel mehr als fünf Milliarden US-Dollar. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung der 20 Aktien liegt bei 60 Milliarden US-Dollar. Der Index wird quartalsweise überprüft. Bei der letzten Neugewichtung im März wurden gleich 16 Titel ausgetauscht. Diese hohe Fluktuation rührt daher, dass die Titel einfach nach der Fair-Value-Rangliste in den Index kommen. Branchenmäßig sind derzeit vor allem Healtcare-Titel mit nahezu 40 Prozent gewichtet. Gefolgt von Finanzwerten mit 25 und IT-Titeln mit 15 Prozent. Das KGV des Index ist für US-Verhältnisse mit etwa 17 einigermaßen moderat. Der Wide Moat Index wird seit 2007 berechnet und seither hat er den S&P 500 jährlich um 400 BP outperformt.
Der Wide Moat Index investiert zwar nach Value-Regeln, allerdings ist er kein Buy-and-Hold-Index, wie man es erwarten könnte. Das hat durchaus Vorteile, da er stets antizyklisch in oft ungeliebte Branchen investiert. Hier liegt auch eines seiner Erfolgsgeheimnisse.