In der Folge sackten die am Freitag schon sehr schwachen Aktien nun nochmals um vier Prozent ab. Ausgehend vom Zwischenhoch seit Mitte Februar vom vergangenen Donnerstag haben sie nun 8,5 Prozent an Wert verloren.

Der Sportwagenbauer Porsche will zusammen mit Customcells im kleinen Umfang Hochleistungs-Batteriezellen herstellen. Damit wurde nun bekannt, mit welchem Partner die Stuttgarter zusammenarbeiten werden. Die Pläne, eine Batteriefabrik zu bauen, hatte Porsche-Chef Oliver Blume Ende April schon in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" angedeutet. Porsche soll an dem Gemeinschaftsunternehmen Cellforce Group mit 83,75 Prozent die Mehrheit halten, der Rest der Anteile soll bei Customcells liegen.

Die Batteriefabrik soll in Tübingen entstehen, wie Porsche am Sonntag mitteilte. Mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden pro Jahr soll sie Zellen für etwa 1000 Sportwagen liefern, die besonders anspruchsvolle Anforderungen an die Batterie stellen. Porsche investiert in die neue Firma eine hohe zweistellige Millionensumme. Der Konzern bezeichnete Batteriezellen als "Brennraum der Zukunft".

Hoffnung in Varta hatten die Anleger vor dem Hintergrund gelegt, weil der Batteriekonzern derzeit mit Hochleistungsrundzellen der Serie V4Drive in den Automobilbereich vordringt. Analyst Michael Punzet hatte vor einigen Tagen in einer Studie betont, Varta stoße damit bei den Branchenkunden auf großes Interesse. Einen ersten bislang nicht näher definierten Auftrag konnte der Konzern für die Rundzellen bereits gewinnen. Charlotte Friedrichs von der Berenberg Bank hatte dabei zuletzt Porsche und BMW als Kandidaten genannt.

Mit dem Schritt komme der Volkswagen (Volkswagen (VW) vz)-Konzern beim Aufbau eines Netzes aus sechs europäischen Batteriezellfabriken voran, hieß es mit Bezug zu den Wolfsburgern. Deren Vorzugsaktien drehten im Dax (DAX 30) nach schwachem Start mit 1,1 Prozent ins Plus und hoben sich damit positiv ab von der Kursentwicklung bei den Konkurrenten Daimler und BMW. Im Zuge dessen stiegen auch die Papiere der VW-Holdinggesellschaft Porsche SE (Porsche SE Vz), die nicht dem Sportwagenbauer entsprechen, im MDax um 1,4 Prozent.

dpa-AFX