Der Fonds investiert ausschließlich in Kerninfrastruktursegmente wie Energie, Kommunikation, Transport und Wasser. Im Fokus stehen Infrastrukturnetzwerke wie Öl- und Gaspipelines oder Elektrizitätsverteilung. Unternehmen mit Schwerpunkt Energieproduktion, Ölförderung oder "soziale Infrastruktur" (etwa Krankenhäuser) bleiben hingegen außen vor.
Die neue Linie der Prognosefreiheit bei Veritas bedeutet, dass weder die Meinung des Fondsmanagements noch Einschätzungen der Analysten hinsichtlich Umsatz- und Gewinnentwicklung den Ausschlag geben, ob eine Aktie ins Portfolio aufgenommen wird oder nicht. Vielmehr steht ein selbst entwickeltes, sogenanntes Quality-Value-Modell im Mittelpunkt des Auswahlprozesses. Dabei wird die Qualität des Geschäftsmodells sowie die des Managements untersucht. Auch Nachhaltigkeitskriterien wie Umwelt- und Sozialverträglichkeit werden berücksichtigt - und natürlich die Bewertung. Schließlich lautet das Ziel, ein Portfolio aus unterbewerteten Qualitätstiteln zusammenzustellen.
Keine extremen Risiken
Besonders breiten Raum nimmt die Risikoklassifizierung der infrage kommenden Aktien ein. Anhand eines "Extreme Value at Risk"-Modells rutschen Titel, die in der Vergangenheit auf Stressphasen mit besonders heftigen Kursabschlägen reagierten, in der Rangliste nach hinten. "Es gibt Aktien, die man in Extremsituationen meiden sollte - genau diese identifizieren wir. Schließlich wissen wir nicht, wann die nächste Extremsituation eintritt", erklärt Veritas-Geschäftsführer Dirk Rogowski.
Das soll gewährleisten, dass die Kursschwankungen niedriger sind als bei den Vergleichsindizes. Bislang ging das Konzept auf: Die Volatilität des Fonds lag in den vergangenen beiden Jahren deutlich unter den 15,8 Prozent des NMX-Infrastructure-Composite-Index, den Veritas als Benchmark angibt. Auch der größte Rückschlag (Fachsprache: maximaler Drawdown) fiel mit 12,8 Prozent nur etwa halb so heftig aus wie im Vergleichsindex (24,4 Prozent).
Durch den vorgeschalteten Selektionsprozess entsteht eine Rangliste von weltweit rund 300 Infrastrukturaktien. In die 30 besten Unternehmen aus diesem Ranking investiert der Fonds, wobei alle Aktien gleich gewichtet werden. Das hat zur Folge, dass nicht die "üblichen Verdächtigen" wie Gas Natural, National Grid oder Union Pacific dominieren, sondern auch Werte, die weniger im Rampenlicht stehen, die Performance gleichberechtigt mitbestimmen - etwa Elia System Operator, Osaka Gas oder Red Eléctrica de España. Die Zusammensetzung des Portfolios wird vierteljährlich überprüft.