Im Zuge der Kreditkrise sah es lange mau aus in Europa. Doch inzwischen geht es wieder aufwärts. So hat sich die Verbraucherstimmung im Euroraum im Juni deutlicher verbessert als erwartet. Wie die EU-Kommission im Rahmen einer Vorabschätzung bekannt gab, stieg der Indikator für das Konsumentenvertrauen von -3.3 auf -1.3 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2001. Insgesamt handelte es sich um den vierten Anstieg in Folge und den neunten Zuwachs in den vergangenen zehn Monaten.
Selbst die optimistischsten Markterwartungen, welche für Juni von einer Verbesserung auf -1.5 Punkte ausgingen (Median: -3.0 Punkte), wurden übertroffen. Der historische Durchschnitt von -12.2 Punkten wird bereits seit Anfang 2014 überschritten. Die Zuversicht der Privathaushalte erreichte im Juni den höchsten Stand seit Anfang 2001. Zusammen mit der moderaten Inflation sowie der kontinuierlich sinkenden Arbeitslosigkeit bzw. der steigenden Beschäftigung verspricht dies ein anhaltend solides Wachstum der Konsumausgaben im Euroraum, schlussfolgern daraus die Volkswirte bei der Züricher Kantonalbank.
Die bessere Stimmung unter den Konsumenten in Europa bringt die Analysten der Sociéte Générale dazu, europäische Aktien zu bevorzugen, die von der gestiegenen Konsumneigung profitieren. Zumal es noch viel aufgestauten Konsumbedarf geben dürfte. Das zeige sich beispielsweise am Durchschnittsalter der Fahrzeuge auf den europäischen Straßen, das seit 2009 von 8,6 auf 10,6 Jahre gestiegen sei. Konkret rät man zu zyklischen Konsumgüter-Anbietern aus der Euro-Zone. Insbesondere bezieht sich diese Empfehlung auf die Branchen Auto- und Autoteile, Einzelhandel und Medien.
Wir haben uns die Favoriten angesehen und die fünf Aktien herausgefiltert, die gemessen am Kurspotenzial und an der erwarteten Dividendenrendite am meisten Luft nach oben haben. Mehr zu diesen Titeln auf den nachfolgenden Seiten.
Auf Seite 2: ProSiebenSat.1 Media
ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777)
Mit einer klaren Kaufempfehlung der Sociéte Générale ist die Aktie von ProSiebenSat.1 Media versehen. Das Kursziel von 44,00 Euro lässt der Aktie rund 17 Prozent Luft nach oben. Hinzu kommt die Dividende, die für das Geschäftsjahr 2017 von 1,90 Euro auf 2,05 Euro steigen soll. Daraus ergibt sich eine Rendite von 5,45 Prozent.
Die Planungen des zuständigen Analysten Christophe Cherblanc sehen zudem für 2018 und 2018 weitere Anhebungen auf 2,25 bzw. 2,35 Euro vor. Den Gewinn sieht Cherblanc übrigens ebenfalls steigen, wobei er mit seinen Prognosen etwas über dem Analystenschnitt liegt. Für 2017 sagt er beim Ergebnis je Aktie eine Verbesserung von 2,38 auf 2,60 Euro voraus und für die beiden kommenden Jahre auf 2,80 bzw. 3,00 Euro.
Obwohl sich damit eine relativ moderate Bewertung ergibt, performte die Aktie verglichen mit dem deutschen Leitindex DAX, in dem sie seit März 2016 enthalten ist, zuletzt schlecht. Erklären lässt sich das mit Bedenken am Markt hinsichtlich der Aussichten des TV-Werbemarktes in einem sich durch die Digitalisierung schnell wandelnden Umfeld.
Doch die Sendergruppe rühmt sich selbst einer breit diversifizierten Umsatz- und Ergebnisbasis. Die hauseigenen Planungen sehen zudem vor, bis 2018 den Umsatz im Vergleich zu 2012 um 2,15 Milliarden Euro auf rund 4,5 Milliarden Euro zu steigern. Das deckt sich mit den Erwartungen von Cherblanc, der mit 4,55 Milliarden Euro rechnet. Angetan zeigt er sich auch von der Innovationsfähigkeit des Unternehmens.
Schlagzeilen gemacht hat die Gesellschaft in der Vorwoche durch den Verkauf des Online-Reisebüros Etraveli für rund 500 Millionen Euro. Analysten begrüßten diesen Deal, zumal der erzielte Preis leicht oberhalb der Erwartung lag. Außerdem ließ ProSieben wissen, dass man weitere Käufe bei Digital Entertainment, Commerce und Content Production plane.
Charttechnik
Nach einem rasanten Absturz von Mitte 2007 bis Anfang 2009 erlebte die Aktie von ProSiebenSat.1 Media anschließend ein ebenfalls rasantes Comeback. Von März 2009 bis November 2015 stieg der Kurs von 0,90 Euro auf 50,70 Euro. Doch das Datum des zuletzt genannten Rekordhochs zeigt auch, dass es zuletzt nicht mehr weiter aufwärts ging. Vielmehr hat sich ein Seitwärtstrend breit gemacht und solange dieser besteht, ist der Titel charttechnisch nicht erste Wahl.
Profil
Die ProSiebenSat.1 Group zählt zu den unabhängigen Medienunternehmen in Europa mit einer starken Präsenz im TV- und Digitalmarkt. Das Unternehmen beschäftigt durchschnittlich 6.054 Mitarbeiter, wichtigster Umsatzmarkt ist Deutschland. Werbefinanziertes Free-TV ist das Kerngeschäft der Gruppe. Die Senderfamilie um SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx, SAT.1 Gold, ProSieben MAXX und kabel eins Doku ist die Nummer 1 im deutschen Zuschauer- und TV-Werbemarkt. Über die HD-Distribution ihrer Fernsehsender hat sich die Gruppe ein zusätzliches Geschäftsfeld erschlossen.
Gleichzeitig vernetzt der Konzern sein TV-Geschäft mit seiner Digitalsparte: ProSiebenSat.1 ist auch im Internet Deutschlands führender Bewegtbild-Vermarkter und einer der erfolgreichsten Anbieter für digitales Entertainment mit maxdome oder Studio71. Allgemein hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren ein E-Commerce-Geschäft aus digitalen Plattformen aufgebaut, das inzwischen einer der wichtigsten Wachstumstreiber ist. Dieses Broadcasting, Digital Entertainment und Commerce-Portfolio komplettiert das internationale Produktions-und Vertriebsnetzwerk Red Arrow.
Auf Seite 3: DIA
DIA (WKN: A1JBEM)
Sehr zuversichtlich ist die Sociéte Générale mit Blick auf DIA (Distribuidora Internacional de Alimentación) gestimmt. Das Kursziel beträgt 7,00 Euro, woraus sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 27,6 Prozent ergibt. Hinzu kommt eine für 2017 erwartete Dividendenzahlung von 0,22 Euro je Aktie, woraus sich eine Rendite von gut vier Prozent errechnet.
Für die Geschäftsjahr 2018 und 2019 gehen die Analysten übrigens von weiteren Erhöhungen von jeweils einen Cent auf 0,23 und 0,24 Euro aus, nachdem für 2016 eine Zahlung von 0,20 Euro je Aktie geleistet wurde.
Wie es ansonsten heißt, hat der spanische Lebensmitteldiscounter auf einem kürzlich abgehaltenen Kapitalmarkttag bestätigt, den Bruttoumsatz in diesem Jahr im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern zu wollen. Zudem wurden die Langfristziele bestätigt, die bis 2020 unter anderem 1.500 Läden in Brasilien und 1.100 Läden in Argentinien vorsehen.
Wachstumschancen gibt es auch noch auf dem Heimatmarkt in Spanien, der noch immer sehr fragmentiert ist. Rund 40 Prozent des Marktes besteht aus familiengeführten Nahrungsmittel-Einzelhandlern und um Marktanteile zu gewinnen erwäge DIA auch Übernahmen. Die Vergangenheitsbilanz in Sachen M&A sei dabei recht gut ausgefallen.
Mit einem Marktanteil von rund neun Prozent rangiert man derzeit zusammen mit Carrefour auf dem zweiten Platz hinter Mercadona mit 22 Prozent. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, das DIA von 2000 bis 2011 zu Carrefour gehörte, dann aber als Spin-Off abgespalten wurde und seit dem02.Januar 2012 börsennotiert ist.
Laut Sociéte Générale soll der Gewinn je Aktie in diesem Jahr von 0,42 auf 0,45 Euro je Aktie steigen. Für 2018 und 2019 sehen die Prognosen dann 0,48 und 0,52 Euro vor. Für 2019 ergibt sich somit ein geschätztes KGV von 10,55 und die als günstig bezeichnete Bewertung dient als wichtiges Kaufargument.
Charttechnik
Der Aktienkurs von DIA unterlag in den vergangenen Jahren zwar einigen Schwankungen. Unter dem Strich hat sich letztlich aber nicht viel getan. Aktuell bewegt sich die Notiz jedenfalls auf einem bereits Anfang 2013 gültigen Stand. Der Titel bewegt sich somit grundsätzlich in einem Seitwärtstrend. Innerhalb dieser Spanne konnte der Kurs seit Dezember deutlich zulegen, wobei im Bereich von 5,76 Euro eine hartnäckige Widerstandszone existiert, die erst einmal überwunden sein will.
Profil
DIA Distribuidora Internacional de Alimentación SA ist ein international tätiges Einzelhandelsunternehmen mit über 7.000 Filialen. Die Shop-Formate umfassen DIA MARKET, DIA MAXI, DIA FRESH und Fresh by DIA, La Plaza de DIA, Max Descuento, Clarel (Schlecker), Cada DIA, Mais Perto, Minipreço und El Árbol. DIA verfügt über 38 Logistikzentren mit einer Fläche von mehr als 700.000 Quadratmetern wie auch eine GPS gesteuerte LKW-Flotte für die Auslieferung der Waren an die Filialen. DIA wurde 1979 in Spanien gegründet und hat seinen Hauptsitz in Madrid, Spanien.
Auf Seite 4: Renault
Renault (WKN: 893113)
Zu den Konsum-Titeln, die laut Sociéte Générale mit über das größte Potenzial verfügen, zählt Renault. Die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 96,00 Euro ausgestattet. Eine Vorgabe, die sich um 19,2 Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt.
Hinzu kommt auch noch eine Ausschüttung, die der zuständige Analyst Stephen Reitman für das Geschäftsjahr 2017 auf 3,50 Euro nach 3,15 Euro taxiert. Das wäre gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 4,35 Prozent. Für 2018 und 2019 sehen seine Planungen dann Zahlungen von 4,00 bzw. 4,50 Euro vor.
Die Aktie des französischen Autobauers kommt auch in diesem Jahr nicht auf Touren, obwohl es im ersten Quartal gelungen ist, den Umsatz um ein Viertel zu steigern. Neben einem Verkaufsplus trug dazu die erstmalige Konsolidierung der russischen Tochter Avtovaz bei. Insgesamt setzte Renault 13,13 Milliarden Euro nach 10,49 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum um. Zudem bekräftigte der Konzern die Jahresprognose, die Steigerungen beim Umsatz und operativen Gewinn beinhaltet.
Reitman sprach nach der Ergebnisvorlage von einem guten Jahresstart und davon, dass sich die Produktoffensive aus dem Jahr 2016 ganz offensichtlich bezahlt mache. Am Aktienmarkt stehen viele Akteure traditionellen Autobauern aber etwas reserviert gegenüber, weil sie nicht sicher sind, wie sich Elektro-Autos und autonomes Fahren langfristig auf deren Geschäfte auswirken werden.
Die Sociéte Générale hofft aber auf positive Impulse durch einen sich bessernden Automobilmarkt in Russland und durch die von Renault unternommenen Kosteneinsparungsinitiativen. Beim Ergebnis je Aktie kalkuliert Reitman für 2017 mit 14,50 Euro nach 14,50 Euro und für 2017 sowie 2019 sogar mit 16,12 Euro bzw. mit 18,81 Euro. Auf Basis der Schätzung für das übernächste Jahr ergibt sich ein KGV von 4,3.
Charttechnik
Wie bei so vielen Vertretern aus der europäischen Autobranche wurden Langfristig-Anleger auch mit den Aktien von Renault nicht wirklich glücklich. Gut, nach dem vorangegangenen starken Einbruch erholte sich die Aktie ab März 2009 deutlich. Doch seit August 2005 waren hier nicht wirklich Kursgewinne drin und auch zuletzt hat sich ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht. Solange dieser existiert, fehlt es an einem charttechnischen Kaufsignal.
Profil
Renault S.A. ist einer der führenden Automobilhersteller in Europa, der PKW und Leichtlastkraftwagen entwickelt und vermarktet. Zum Unternehmen gehören die drei Marken Renault, Dacia und Samsung. Darüber hinaus unterhält Renault Beteiligungen an Nissan und AvtoVAZ. Bei letzterem handelt es sich um einen der größten russischen Autoproduzenten, der Fahrzeuge der Marke Lada fertigt. Zu den bekannten Produktlinien von Renault selbst gehören der Clio, Languna, Twingo sowie der Kangoo im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge.
Auf Seite 5: RTL Group
RTL Group (WKN: 861149)
Viel verspricht sich die Sociéte Générale auch von der Kaufempfehlung für die RTL Group. Das Kursziel bewegt sich bei 90,00 Euro, was nach den zuletzt erlittenen Kursverlusten um 35,7 Prozent über den aktuell gültigen Notierungen liegt.
Rechnen dürfen die Anleger auch mit ansehnlichen Dividendenzahlungen. Die Sociéte Générale kalkuliert für dieses und das kommende Jahr mit Ausschüttungen von jeweils vier Euro je Aktie. Das wäre gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von gut sechs Prozent.
Allerdings steht der Aktienkurs seit April wieder unter Druck. Dazu passt auch der jüngste Ergebnisausweis. Hat Europas größte Senderkette im ersten Quartal 2017 doch weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahr. Der Umsatzrückgang war hauptsächlich dem Auslaufen der von der RTL-Tochter Fremantlemedia produzierten Sendung American Idol, dem US-Pendant zu "Deutschland sucht den Superstar", geschuldet.
Konkret sank der Umsatz um zwei Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verringerte sich um 8,3 Prozent auf 264 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr bekräftigte der im MDAX enthaltene Konzern die Prognose. Das heißt, man rechnet mit einem Umsatzwachstum von 2,5 bis 5,0 Prozent und das EBITDA soll weitgehend stabil bleiben.
Geht es nach der Sociéte Générale, dann steigen die Umsätze 2017 und2018 von 6,237 Milliarden Euro auf 6,444 Milliarden bzw. 6,753 Milliarden Euro. Auch mit dem Gewinn soll es aufwärts gehen. Prognostiziert werden für das laufende Jahr 5,08 Euro nach 4,76 Euro und 5,37 Euro für das kommende Jahr. Auf dieser Basis errechnet sich für 2018 ein geschätztes KGV von 12,35, was optisch niedrig aussieht.
Charttechnik
Wer sich den Langfrist-Chart der RTL Group ansieht, der kommt leider zwangsläufig zu dem Schluss, dass sich dieser Titel nicht als Dauer-Investment aufzwingt. Denn ein überzeugender und stabiler Aufwärtstrend hat sich hier nicht herausgebildet. Die Aktie kostet derzeit so viel wie bereits Anfang 2000 und seit dem zweiten Quartal 2015 besteht ein Abwärtstrend. Damit sich dieser nicht weiter verschärft, kommt es darauf an, das Vorjahrestief von 63,86 Euro nicht zu unterschreiten.
Profil
Die RTL Group gehört zu den führenden europäischen Entertainment-Netzwerken. Der Konzern verfügt über 60 Fernsehsender und 31 Radiostationen und ist mit Fernsehsendungen wie Talent- und Gameshows, Dramas, Daily Soaps und Telenovelas einer der Top-Produzenten weltweit. Das Ausstrahlungsgebiet der RTL Group erstreckt sich über Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Spanien, Ungarn und Kroatien. An vorderster Stelle stehen dabei die Fernsehsender RTL in Deutschland, M6 in Frankreich, RTL 4 in den Niederlanden und RTL-TVI in Belgien.
Die Content-Produktionsfirma des Unternehmens, FremantleMedia, produziert jährlich 8,500 Stunden an Programm. Zu den Sendungen der Produktionsfirma gehören Unterhaltungssendungen wie Deutschland sucht den Superstar, X Factor oder die tägliche Serie Gute Zeiten, Schlechte Zeiten sowie Nachrichtensendungen wie RTL Aktuell. Neben der Ausstrahlung im Fernsehen bietet die Gruppe mit der ‚Now‘-Familie auch die Möglichkeit Sendungen im Internet teilweise kostenlos, teils als Video-on-Demand Service zu sehen. Eines der wichtigsten Angebote in diesem Bereich ist in Deutschland Clipfish.de, welches auch Inhalte der BBC verfügbar macht. Auf dem Radiomarkt besetzt das Unternehmen ebenfalls international Schlüsselstellen mit Radiosendern wie Antenne Bayern in Deutschland, RTL in Frankreich oder Radio Contact in Belgien.
Auf Seite 6: Inditex
Inditex (WKN: A11873)
Mit ihrem Optimismus bewegt sich die Sociéte Générale bei der Aktie von Inditex deutlich über dem Analystenkonsens. Konkret ist die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 51,00 Euro versehen. Das liegt immerhin um 47,7 Prozent über den derzeitigen Notierungen.
Verglichen mit dem damit verbundenen Potenzial verblasst die Verdienstmöglichkeit etwas, die sich über die Dividendenrendite ergibt. Denn diese fällt für 2017 mit geschätzten 1,97 Prozent relativ überschaubar aus. Doch immerhin beinhalten die Schätzungen kontinuierliche Ausschüttungsanhebungen. Demnach sollen für 2017 0,68 Euro nach zuletzt 0,60 Euro gezahlt werden und für 2018 bis 2020 dann 0,79, 0,91 und 1,10 Euro.
Der spanische Modekonzern ist geschäftlich gut unterwegs. So gelang es im abgelaufenen Quartal die Nettoerlöse um 14 Prozent auf 5,57 Milliarden Euro zu erhöhen und das EBITDA um 17 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu verbessern. Unterm Strich verdiente die Muttergesellschaft der Ladenkette Zara mit 654 Millionen Euro 18 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Laut der zuständigen Analystin Anne Critchlow entsprachen die vorgelegten Ergebnisse weitgehend ihren Schätzungen und sie bekräftigte daraufhin folglich ihre Kaufempfehlung. Die Gewinnschätzungen ließ sie dabei unverändert. Für das Geschäftsjahr 2017/18 rechnet Critchlow mit 1,18 Euro nach 1,01 Euro und für die beiden Jahre danach mit 1,35 und 1,51 Euro.
Ihre Zuversicht bezüglich der Inditex-Aktie fußt nicht zuletzt auch auf der von ihr erwarteten positiven Entwicklung beim freien Cash Flow. Dieser soll demnach im laufenden Geschäftsjahr von 2,588 Milliarden Euro auf 3,397 Milliarden Euro steigen und in den Jahren 2018/19 und 2019/20 sollen daraus dann sogar 3,905 Milliarden Euro bzw. 4,372 Milliarden Euro werden.
Charttechnik
Die Aktie von Inditex hat einen Chart zu bieten, wie man ihn sich als Anleger wünscht. Denn der 2004 aufgenommene Kursaufschwung wurde im Grunde nur zwischen Ende 2007 und Ende 2008 spürbar in der Form von temporären Kursverlusten unterbrochen. Ansonsten ging es ziemlich stetig aufwärts mit der Notierung. Konkret steht seit 2004 in etwa eine Verelffachung zu Buche. In den vergangenen beiden Jahren hat sich der Kurs eine Auszeit gegönnt, aber der Titel hat zum Wochenauftakt knapp einen neuen Rekord aufgestellt. Sollte sich das als nachhaltig erweisen, wäre das gleichbedeutend mit einem prozyklischen charttechnischen Kaufsignal.
Profil
Industria de Diseño Textil S.A. (Inditex) zählt mit acht verschiedenen Brands zu den weltweit führenden Modehandelsunternehmen. Der Konzern ist im Design, der Produktion und dem Vertrieb von Bekleidungsartikeln und Accessoires aktiv. Die Produktionsbetriebe, die Logistikzentren und die Vertriebseinrichtungen befinden sich alle in Spanien. Die Marken Zara, Zara Home, Pull& Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho und Uterqüe sind weltweit in über 7.000 Geschäften sowie online erhältlich. Der erste Zara-Shop wurde 1975 in Spanien eröffnet. Der Hauptsitz von Inditex Industria de Diseño Textil S.A. ist Arteixo, Spanien.