Die Mitarbeiter dort sollten an diesem Tag zusätzliche Aufgaben der Standorte im In- und Ausland übernehmen, an denen durch den Feiertag Allerheiligen in einigen Bundesländern und Nachbarländern nicht gearbeitet werde. Ab der Nacht zum Dienstag würden dann auch Beschäftigte an den Amazon-Standorten in Werne, Rheinberg, Koblenz und Graben in den Ausstand treten. Mit den Streiks wolle Verdi der Forderung Nachdruck verleihen, dass der US-Onlinehändler die Entgelterhöhungen der Tarifabschlüsse der Branche umgehend an seine Beschäftigten weitergebe.
Verdi fordere von Amazon seit inzwischen mehr als acht Jahren, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels per Vertrag anzuerkennen sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit abzuschließen, erklärte Orhan Akman, bei Verdi verantwortlich für den Einzel- und Versandhandel. "Falls Amazon gehofft haben sollte, dass uns die Luft ausgeht, haben sich die Manager getäuscht." Die Dauer der Streiks sei noch offen, sagte ein Verdi-Sprecher auf Anfrage. Verdi hatte in dem Konflikt schon häufiger versucht, mit Streiks den Druck auf Amazon zu erhöhen.
Amazon erklärte, Bezahlung, Zusatzleistungen und Karrierechancen in dem Unternehmen seien "exzellent". Logistik-Beschäftigte erhielten seit dem Sommer höhere Löhne, teilte ein Sprecher mit. "Niemand verdient hier weniger als rechnerisch 12 Euro brutto pro Stunde plus Extras."
rtr