Der BdV hatte im Juli eine Untersuchung veröffentlicht, wonach 22 der 84 untersuchten Lebensversicherer in ernsten Problemen steckten. So hätten 16 Unternehmen "zu geringe Solvenz", hieß es in der damaligen Pressemitteilung, dazu zähle die Bayerische Beamten Lebensversicherung a. G. Die Solvenz gilt als wichtiger Maßstab für die Stabilität eines Anbieters. Die Bayerische ist die Muttergesellschaft des betroffenen Unternehmens. Konzernchef Herbert Schneidemann sprach damals von "absurden Unterstellungen" und sagte, man prüfe rechtliche Schritte.
Nun erklärte der Sprecher, es habe "Berichtigungen in der Studie" gegeben. Der unabhängige Analyst Carsten Zielke, der die Untersuchung im Auftrag des BdV angefertigt hatte, sagte auf Anfrage, er habe lediglich eine Fußnote geändert. Nach seinen Worten sind die Kennzahlen der Bayerischen Beamten, auf denen das damalige Urteil beruhte, unverändert. Vom BdV war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme erhältlich.
Die Studie hatte großes öffentliches Aufsehen erregt. So hatten "Bild" ("Lebensversicherer wackeln") und "Bild am Sonntag" ("Schock-Studie") jeweils auf ihrer ersten Seite darüber berichtet. Auch hier zählte die Bayerischen Beamten zu den Akteuren mit "geringer Solvenz". In dem entsprechenden Artikel auf bild.de, dem gemeinsamen Onlineportal der beiden Zeitungen, ist der Anbieter allerdings seit Ende Juli von der Liste verschwunden. Als Begründung ist zu lesen, das Unternehmen habe klargestellt, dass es ihm wirtschaftlich gutgehe.
Aktualisierung: BdV-Chef Axel Kleinlein bestätigte die Angaben Zielkes und erklärte: "Wir hätten eine Konfrontation vor Gericht nicht gescheut. Gleichwohl begrüße ich, dass Herr Schneidemann nun nicht mehr diesen Weg sucht."