Bildschirm-Meetings funktionieren nicht immer gleich gut, verrät unsere Umfrage. Von Bernhard Bomke, Euro am Sonntag
Noch nie haben hierzulande so viele Menschen Erfahrungen mit Videokonferenzen gesammelt wie derzeit. Die Meetings via Bildschirm ersetzen in Zeiten, in denen viele Bürobeschäftigte von zu Hause aus arbeiten, klassische Präsenzkonferenzen. Manche sagen schon voraus, die Tools seien so gut, dass sie auch nach der Seuche häufiger zum Einsatz kämen. Andere hadern mit der Tonqualität, verzerrten Bildern und reagieren zunehmend allergisch auf die Zimmerpflanzen, Regale und Familienfotos im Hintergrund ihrer Kollegen.
In einer von €uro am Sonntag in Auftrag gegebenen Online-Umfrage des Deutschen Kundeninstituts hatten Nutzer vom 6. bis 30. April 2020 Gelegenheit, ihre Erfahrungen mit Videokonferenz-Plattformen kundzutun. Viele Teilnehmer kannten bereits verschiedene Anbieter. Am häufigsten nutzten sie den Klassiker Skype - vor Zoom und Edudip Next. 629 Bewertungen flossen ein.
Am besten schnitt Teamviewer ab. Die Plattform erzielte bei der Umfrage starke Bewertungen etwa bei der Bild- und Tonqualität, und zwar auch dann, wenn die Zahl der Teilnehmer zunahm. Teamviewer stellte die Nutzer auch bei der Geschwindigkeit von Live-Untertiteln oder beim Aufzeichnen von Besprechungen besonders zufrieden. Nicht ganz nach vorn reichte es hingegen bei der Zufriedenheit mit den Kosten und bei der vermuteten Sicherheit von Daten. Unterm Strich wurde Teamviewer am häufigsten weiterempfohlen.
Noch ein paar Besonderheiten bei der Umfrage: Alle Teilnehmer waren mit ihren Plattformen eher zufrieden als unzufrieden. Die Zoom-Nutzer schätzten die Sicherheit ihrer Daten auffallend häufig als gering ein, während sich die User von Edudip Next ebendort besonders oft gut aufgehoben fühlten. Skype und GoToMeeting punkteten mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis. Skype und Cisco WebEx machten hingegen hinsichtlich der Ton- und Bildqualität am wenigsten Spaß, wenn die Zahl der Teilnehmer stieg. Edudip Next wiederum bekam die besten Bewertungen bei der Frage, inwieweit die Plattformen intuitiv nutzbar seien.
SO WURDE GEFRAGT
Die Umfrage zu Videokonferenz-Plattformen, die das Deutsche Kundeninstitut mit boerse-online.de für €uro am Sonntag (beide gehören zum Finanzen Verlag) vornahm, erfolgte in diesen sieben Kategorien: Bildqualität, Tonqualität, Nutzerzufriedenheit, Preis-Leistungs-Verhältnis, Nutzerfreundlichkeit, Kundenservice und Sicherheit.
Bildqualität (Gewicht 20 Prozent): Neben der eigentlichen Bildqualität interessierte uns hier unter anderem, wie zufrieden die Nutzer mit der Geschwindigkeit und Präzision von Live-Untertiteln sind.
Tonqualität (20 Prozent): Wir wollten wissen, wie zufrieden die Nutzer mit der Tonqualität sind, insbesondere auch dann, wenn es viele Teilnehmer einer Videokonferenz gibt.
Nutzerzufriedenheit (15 Prozent): Die Umfrageteilnehmer gaben an, wie zufrieden sie mit der von ihnen genutzten Plattform sind und ob sie diese Freunden oder Kollegen weiterempfehlen würden.
Preis- Leistungs-Verhältnis (15 Prozent): Hier wurden die Transparenz der Kosten und das Verhältnis von Preis und Leistung bei kostenpflichtigen Funktionen erfragt.
Nutzerfreundlichkeit (13 Prozent): Hier geht es etwa darum, ob die Plattformen intuitiv nutzbar sind und ob es den Nutzern leicht fällt, sich darüber mit Kollegen oder Freunden auszutauschen.
Kundenservice (zehn Prozent): Die Befragten äußerten sich zur Erreichbarkeit des Kunderservice und zur Zufriedenheit mit dem Support.
Sicherheit (sieben Prozent): Die Teilnehmer gaben an, wie hoch sie die Sicherheit ihrer Daten auf der Plattform einschätzen.