Einmal für kurze Zeit schwerelos sein. Diesen Traum verspricht die Firma Virgin Galactic (WKN: A2P TTF) in Erfüllung zu bringen. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings hoch, dass dies ein Traum bleibt und dass die immerhin mit 8,8 Milliarden Euro bewertete Gesellschaft ziemlich wertlos dastehen könnte. Virgin Galactic geht zurück auf das Jahr 1996, als der Erfinder Peter Diamandis private Flüge ins All anbieten wollte. Als das entsprechende Flugvehikel 2004 einen Preis gewann, betrat Richard Branson die Bildfläche und wollte Flüge schon nach dem Jahr 2007 anbieten. Doch bis heute gab es keinen einzigen.
Im Gegenteil: Einige Prototypen hatten Unfälle. Seitdem hat sich die Technologie wenig entwickelt. Sollte Virgin einmal über die Testphase rauskommen, ist das, was angeboten wird, nicht wirklich attraktiv und wird kaum Tausende von Menschen pro Jahr anlocken. Das Beste was Virgin anbieten kann, ist eine Art Rakete, die erst einmal von einem Flugzeug in eine Höhe von 15 Kilometer gebracht werden muss, weil der eigene Antrieb nicht ausreicht. Danach soll die Rakete starten, aber kurz vor dem Austritt ins All wieder umkehren und steil Richtung Erde fallen, was für wenige Minuten Schwerelosigkeit erzeugen würde.
Dass jemand für einen wenig kontrollierbaren Sinkflug 250 000 Dollar zahlt, ist kaum vorstellbar. Zudem ist die Konkurrenz groß. Potenzielle Wettbewerber wie etwa Blue Origin, die Firma von Amazon-Gründer Jeff Bezos, haben zumindest ein veritables Fluggerät. Und SpaceX von Elon Musk hat bereits Versorgungsflüge zur Raumstation abgewickelt. Schon Ende des Jahres könnte es von der Firma erste mehrtägige Flüge im Orbit geben. Spätestens wenn die starten, könnte die Aktie von Virgin abstürzen.