Nach monatelangen Verhandlungen sind die Gespräche zwischen Vodafone und dem US-Kabelnetzbetreiber Liberty Global über einen Tausch von Geschäftsteilen geplatzt. Grund für das Scheitern ist laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person ein Streit über den Wert von einzelnen Landesgesellschaften. Vodafone teilte am Montag lediglich mit, die Verhandlungen seien beendet worden. Die an der Londoner Börse gelisteten Aktien des weltweit zweitgrößten Mobilfunkanbieters verloren knapp vier Prozent.

Bei den Gesprächen sei es vor allem um die Liberty-Deutschland-Tochter Unitymedia und Kabelgesellschaften in anderen europäischen Märkten gegangen, sagte der Insider. Endgültig sei die Idee eines Schulterschlusses aber nicht beerdigt. Beide Seiten hielten sich die Tür für einen zweiten Anlauf offen.

Im Frühjahr hatte Liberty-Chef John Malone gesagt, dass beide Unternehmen "einfach zusammenpassen" würden. Falls die Konzerne einen Weg fänden, in Westeuropa zu kooperieren oder sich zusammenzuschließen, ließe sich damit viel Geld sparen. Im Juni räumte Vodafone dann ein, mit Liberty Verhandlungen zu führen. Statt einer vollständigen Fusion stand aber ein Austausch von einzelnen Geschäften im Fokus. Damit hätten die beiden Telekom-Riesen Mobilfunk, Fernsehen und Internet-Anschlüsse aus einer Hand anbieten können.

Unitymedia versorgt in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg 6,5 Millionen Haushalte mit TV. Größer ist hierzulande nur Kabel Deutschland mit 8,3 Millionen TV-Nutzern. Der in 13 Bundesländer aktive Marktführer gehört zu Vodafone. Die Briten hatten Kabel Deutschland vor zwei Jahren für elf Milliarden Euro geschluckt.

Reuters