Margendruck und hoher Wettbewerb sind stetige Begleiter von Telekomkonzernen, die überwiegend in gesättigten Märkten unterwegs sind. Deshalb bewegen sich die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen nur schleppend. Allerdings gibt es immer wieder Perioden, in denen die Notierungen kaum zu bremsen sind - nämlich dann, wenn Übernahmespekulationen die Fantasie der Börsianer anregen. Eine solche Phase könnte nun bei Vodafone Group anstehen. Medienberichten zufolge ist der Softbank-Konzern an einem Kauf der Briten interessiert. Da die Japaner kürzlich den Versuch, über ihre US-Tochter Sprint T-Mobile US von der Deutschen Telekom zu kaufen, abgeblasen haben, scheint das Szenario nicht unrealistisch. Auch der US-Konzern AT&T könnte wie schon zu Beginn des Jahres erneut als Kaufinteressent in den Ring treten. Vor diesem Hintergrund stufen wir die Vodafone- Aktie auf "Kaufen" herauf. CS
Nordex: Spannende Termine sorgen für Rückenwind
"Gut, aber nicht gut genug", lautete das Fazit der Börsianer zu den Halbjahreszahlen von Nordex, die das Unternehmen Mitte August veröffentlicht hat. Nach einer ersten positiven Reaktion drehte der Kurs der TecDAX-Aktie gen Süden und stürzte von mehr als 15 Euro auf weniger als 13 Euro ab - ein Minus von 15 Prozent. Inzwischen hat das Papier die Kursdelle weitgehend ausgebügelt. Für Spannung sorgt der anstehende Kapitalmarkttag, den der Windanlagenbauer am 24. September am Firmensitz in Hamburg abhalten wird. Dort erwarten sich Börsianer vor allem Details zur mittelfristigen Finanzplanung. Bereits zwei Tage zuvor präsentiert sich das Management auf der Goldman Sachs & Berenberg German Corporate Conference in München vor Analysten und Investoren. Kurzfristig orientierte Anleger können darauf setzen, dass von den beiden Terminen positive Kursimpulse ausgehen werden. CS
Fiat: Ein neuer Autoriese entsteht
Die erste Hürde für den Zusammenschluss von Fiat und Chrysler in eine neue Gesellschaft ist genommen. Die nach italienischem Recht mögliche Rückgabe der Aktie überschritt nicht das von Fiat vorgegebene Volumen von 500 Millionen Euro. Bis zum Oktober können die Kreditgeber den Deal nun noch verhindern, wenn sie der Umwandlung widersprechen. Das sorgt dafür, dass sich die Aktie nicht entfalten kann. Mutige Anleger wagen sich vorsichtig aus der Deckung. Der Umbau des Konzerns dürfte erhebliche Reserven freilegen. Die Produktion kann optimiert und die Profitabilität verbessert werden. Gleichzeitig wird sich das Unternehmen öffnen. Spätestens nach der Umwandlung dürften Übernahmespekulationen aufkommen. Ein großer Teil des aktuellen Börsenwerts dürfte durch die Beteiligung an Ferrari abgedeckt sein. Wegen des konjunkturellen Risikos unbedingt den Stoppkurs beachten. LA
Novartis: Neuer Blockbuster sorgt für Fantasie
Im doppelten Sinne lässt Novartis derzeit das Herz schneller schlagen: Zum einen geben die Schweizer herzkranken Patienten mit einem neuen Medikament Hoffnung, zum anderen zieht die Aktie angesichts des Umsatzpotenzials kräftig an. Der Pharmakonzern stellte jüngst das neue Herzmedikament "LCZ 696" vor, das eine deutlich bessere Wirkung zeigt als erwartet. Bei der Behandlung starb ein Fünftel weniger Patienten mit chronischer Herzschwäche an Kreislaufproblemen als bei der Einnahme eines älteren Medikaments. Laut Novartis leiden allein in Europa und den USA über 20 Millionen Menschen an einer chronischen Herzschwäche. Analysten schraubten nach Bekanntgabe der Testergebnisse ihre Erlösschätzungen für das Mittel von 1,9 auf fünf Milliarden Dollar pro Jahr nach oben. Die Markteinführung ist für das dritte Quartal 2015 geplant. Die Novartis-Aktie bleibt ein Top-Pick in der Branche. CI
BinckBank: Superdividende und Übernahmechance
Die Aktie der im niederländischen Mid-Cap-Index gehandelten BinckBank ist hier wenig bekannt. Ähnlich wie DAB Bank und Comdirect bietet der Finanzdienstleister seinen Kunden Zugang zu den Kapitalmärkten, hat aber auch eine Plattform für institutionelle Investoren. BinckBank ist in den Beneluxländern und Italien aktiv. Die Aktie ist aus zwei Gründen interessant. Erstens hat BinckBank viel Kapital aufgebaut. Das wird eigentlich nicht mehr benötigt und sollte in den kommenden Jahren über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Anteilseigner fließen. So kann BinckBank pro Jahr leicht rund 80 Cent pro Aktie auszahlen. Die Dividendenrendite würde fast zehn Prozent betragen. Zweitens: Gemessen am Kaufpreis, den BNP Paribas für die DAB bezahlt hat,ist auch bei der BinckBank eine Fusion oder Übernahme denkbar. Die Aktie wird nur mit dem halben Bewertungsmultiplikator im Vergleich zur DAB gehandelt. LA
MSCI World Consumer Staples Index: Ohne Waschmittel und Co geht nichts
Rasierklingen, Toilettenpapier, Kaffee, Schokoriegel: Diese banalen Alltagsdinge sind für viele Menschen selbstverständlich - in den Industriestaaten sowieso, zunehmend aber auch in Schwellenländern. Ein gelegentliches Glas Bier oder eine Zigarette sind für viele ebenfalls unverzichtbar, egal ob es der Konjunktur nun gerade gut oder schlecht geht. Weil diese Produkte so zuverlässig im Einkaufskorb landen, gelten sie als Basiskonsumgüter. Nicht zuletzt Investorenlegende Warren Buffett schätzt sie wegen ihrer defensiven Eigenschaften. Gebündelt können Anleger mit dem Indexfonds von Lyxor auf den MSCI World Consumer Staples Index investieren. Das Barometer enthält 120 Werte, darunter Branchengrößen wie Procter & Gamble oder Coca- Cola. Vorteilhaft ist, dass US-Aktien über die Hälfte des Fondsvermögens ausmachen, und die entwickelten sich zuletzt gut. Als Beimischung für Langfristanleger geeignet. KK