"Mit dem Ausbau des eigenen Flottenmanagements bei Volkswagen Financial Services ist nach unserer Meinung jetzt der geeignete Zeitpunkt gekommen, LeasePlan in neue Hände zu geben", erklärte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.

Mit einem größeren Buchgewinn kann Volkswagen aus dem Verkauf offenbar nicht rechnen. Die Holdinggesellschaft, über die VW und Metzler die Anteile an LeasePlan halten, stand schon 2014 mit einem Buchwert von 3,7 Milliarden Euro in der Bilanz von VW. Die Wolfsburger hatten LeasePlan 2004 zusammen mit Finanzinvestoren aus Saudi-Arabien und Abu Dhabi von der niederländischen Bank ABN Amro für zwei Milliarden Euro gekauft. Als die Araber 2009 ausstiegen, holte VW Metzler ins Boot, um das 1,3 Milliarden Euro teure Paket nicht selbst übernehmen zu müssen.

Im April hatte LeasePlan den Verkauf noch auf die lange Bank geschoben, nachdem die niederländische Zentralbank als Aufseher Bedenken gegen die Struktur der Transaktion angemeldet hatte. Diese seien nun aber ausgeräumt worden, hatten mehrere Insider Reuters gesagt. Schon im ersten Anlauf hätte die Gruppe um TDR den Zuschlag bekommen sollen. Das Konsortium wurde nun erweitert, unter anderem um Goldman Sachs. Mit von der Partie sind außerdem zwei Pensionsfonds aus den Niederlanden und Dänemark sowie die Staatsfonds von Abu Dhabi (ADIA) und Singapur (GIC). Zudem wird ein höherer Teil des Kaufpreises - etwa die Hälfte - mit Eigenkapital finanziert. Auch darf die Tilgung der 1,55 Milliarden Euro schweren Kredite nicht wie bei Finanzinvestoren oft üblich dem gekauften Unternehmen aufgehalst werden.

LeasePlan vermietete Ende vergangenen Jahres eine Flotte von 1,42 Millionen Autos verschiedenster Marken in 32 Ländern. Der Nettogewinn stieg um 14 Prozent auf 372 Millionen Euro. Der Verkaufspreis spiegele die Entwicklung wider, die LeasePlan seit dem Einstieg von VW vor elf Jahren genommen habe, sagte Pötsch. Parallel dazu hat VW aber ein eigenes Flottengeschäft über die Volkswagen Financial Services und die VW Leasing GmbH aufgebaut.

Reuters