Volkswagen-Aktie: Die Baisse wird weitergehen
· Börse Online RedaktionDer Abgas-Skandal wird Volkswagen auf Jahre hinaus belasten. Dabei steht die Auto-Branche ohnehin schon vor schwierigen Herausforderungen. Große zyklische Abschwünge sind bei dem DAX-Wert ohnehin die Regel.
Von Juli 1990 bis Dezember 1992 waren es bei den Stämmen über 60 Prozent Minus, von 1998 bis September 2001 kam es bei den Vorzügen zu Verlusten von gut 70 Prozent, zwischen November 2007 und November 2008 zu einem Abschlag von nahezu 80 Prozent und selbst im kurzen Zeitraum zwischen Juli 2011 und Oktober 2011 zu fast 45 Prozent Miesen. Alle Abwärtsphasen fanden natürlich ganz ohne vergleichbaren Betrugsskandal statt. Aktuell erreichen die Verluste seit März in der Spitze ein Niveau von 64 Prozent.
Ein Test des siebenjährigen Aufwärtstrends würde beispielsweise noch einen Abschlag Richtung 70 Euro zulassen. Und der elfjährige Aufwärtstrend nähert sich erst so langsam der 50er-Zone. Klar ist aber auch: Nach dem starken Verlusten direkt weiter gehebelt auf fallende Kurse zu setzen, kommt einem Vabanque-Spiel gleich. Mit passenden Derivaten verdient man aber auch dann gut, wenn die Aktie jetzt erst einmal um das 100er-Niveau weiter pendelt.
So werden die ausgewählten Capped-Puts um 37 Prozent steigen, wenn die Volkswagen-Aktie am 16. März bei maximal 110,00 Euro notiert. Angesichts einer Basis bei 120,00 Euro endet man mit dem Investment im Minus, wenn der Wert am Bewertungstag über 112,69 Euro liegt. Auf Schlusskursbasis reichte die Erholung nach dem Crash unter die 100er-Marke lediglich bis gut 112 Euro. Der Stopp wird bei dem Derivat zunächst bei 4,20 Euro platziert und wöchentlich um 10 Cent angehoben.
Name: Volkswagen-Capped-Put
WKN: HU1EL1
Aktueller Kurs: 7,27 € / 7,31 €
Laufzeit: 16.03.16
Basis/Cap: 120,00 € / 110,00 €
Stoppkurs: 2,25 €
Zielkurs: 5,00 €
Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.
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