von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal



Die Volkswagen-Vorzugsaktie macht heute mit einem Kurssprung über den Bereich um 110,75 Euro auf sich aufmerksam. Diese Zone galt seit Anfang Oktober bei vielen Gelegenheiten als Verkaufsbereich, was sich im Intradaychart auf Ein-Stunden-Basis in einem Widerstand manifestiert hat. Dass nun auch darüber hinaus zugegriffen wird, deutet auf eine Veränderung im Kräfteverhältnis zwischen Käufern und Verkäufern hin und lässt weitere Gewinne bis an die nächsten Hürden wahrscheinlicher werden. Als erstes Orientierungskursziel bieten sich die letzten Wendepunkte bei 120,30 und 125,40 Euro an, die jedoch nur schwache Widerstände sind. Allerdings werden sie von statistischen Messungen gestützt, denen zufolge der Kurs sich nach starken Einbrüchen um bis zu 20 Prozent von seinem Monatsdurchschnitts-Niveau wieder nach oben absetzen kann (blauer Indikator unter dem Tageschart).

Damit ist das kurzfristige Potenzial der Aktie gut abschätzbar. Wie es dagegen mittelfristig weiter geht, weiß nach der Abgas-Affäre keiner. Allerdings zeigt die Kursentwicklung, dass offenbar viele Investoren nach einer Halbierung des Aktienwerts seit Bekanntwerden von "Dieselgate" im September das Risiko für eingepreist halten. Wir rechnen allerdings auch in Zukunft mit stärkeren Schwankungen, selbst wenn es nicht zu neuen Tiefs kommt.

Empfehlung



Risikofreudige Anleger können kleine Teilpositionen der Aktie erwerben, allerdings ist mit hoher Volatilität zu rechnen. Stoppkurse dürfen daher nicht zu nahe liegen, der Bereich um 94 und das Tief knapp über 86 Euro bieten sich an. Dafür sind auf längere Sicht Gewinne bis zurück in die Zone um 142 / 146 Euro möglich, die vor dem Abgasskandal eine Unterstützung war, nun aber einen Rollentausch hin zum Widerstand vollziehen dürfte. Wer mehr Nervenkitzel benötigt, oder nur kurzfristig in den Markt gehen will, kann sich auch das am Ende der Analyse vorgestellte Zertifikat der Citi anschauen, das Kursbewegungen der Aktie noch einmal um das Vierfache verstärkt. Es verfällt wertlos falls der Kurs ein neues Tief markiert und auf die KO-Schwelle bei 85,7142 fallen würde - das ist aber auf Sicht der kommenden Wochen relativ unwahrscheinlich. Anleger können zudem einen im Vergleich zum Aktienkauf engeren Stopp bei 103 Euro berücksichtigen, dort bilden mehrere Wendepunkte im Chart einen Frühindikator für einen erneuten Schwächeanfall. Das Gewinnpotenzial liegt bereits am ersten Kursziel bei über 35 Prozent.

Ein-Stunden-Chart





Tageschart





Wochenchart





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Produktidee






















Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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