Bei einem Gewinn je Aktie unterhalb 20 Euro sollten überhaupt keine Zuschläge an die Manager gezahlt werden, schrieb TCI-Gründer Chris Hohn in einem Brief an VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, der der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorlag. Als erstes hatte die "Financial Times" über das Schreiben berichtet, das vom 7. September datiert.

Volkswagen bekräftigte, der Konzern arbeite an einem neuen Vergütungssystem für den Vorstand. Dieses solle mit dem Geschäftsjahr 2017 in Kraft treten und an die neue Unternehmensstrategie angepasst werden. "Dazu gibt es verschiedene Entwürfe, sowohl hinsichtlich der variablen wie auch der fixen Vergütung." Auch künftig sollten die individuelle Leistung und die Unternehmensleistung berücksichtigt, sowie kurz- und langfristige Bemessungszeiträume zugrunde gelegt werden. "Wir werden auch Vorstellungen des Kapitalmarktes mit in unsere Überlegungen einfließen lassen", kündigte ein Sprecher an.

Hohn schrieb, Volkswagen zahle dem Management riesige enorme Summen an Zuschlägen, sobald der operative Gewinn oberhalb von fünf Milliarden Euro liege. "Dies ist offensichtlich verkehrt." In dem Brief schlägt der TCI-Gründer neue Standards für die Management-Zuschläge vor. Diese sollten sich unter anderem am Gewinn je Aktie, am Free Cash-flow oder an der Kapitalrendite orientieren. "Welcher Maßstab auch verwendet wird, er sollte transparent, leicht nachvollziehbar und so einfach wie möglich sein."

VW-Finanzvorstand Pötsch hatte bereits im Mai nach einem ersten Brief von TCI Veränderungen bei den Managementzuschlägen angekündigt.

rtr