Bei internen Untersuchungen hat VW eigenen Angaben zufolge festgestellt, dass bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt wurden. Davon könnten nach derzeitiger Kenntnis rund 800.000 Fahrzeuge betroffen sein, darunter auch zwei Modelle mit Benzin-Motor.
Dies sei eine schmerzhafte Erweiterung der Liste, schrieb Michael Raab, Analyst bei Kepler Cheuvreux. Um in dem Abgas-Skandal aufzuräumen und das Vertrauen wiederherzustellen, sei es vom neuen Management zwar erstrebenswert, Informationen jetzt eher früher als später zu veröffentlichen. Dennoch seien die jüngsten Nachrichten gerade nach den guten Quartalszahlen ein Rückschlag für die Aktien. LBBW-Analyst Frank Biller geht davon aus, dass der VW-Kurs ersteinmal volatil bleiben dürfte, "da die Aufarbeitung des Emissions-Skandals noch länger anhalten wird und weitere schlechte Nachrichten nicht auszuschließen sind".
Nach Einschätzung von Stuart Pearson, Analyst bei Exane BNP Paribas, könnten sich die zusätzlichen Kosten durch die neuen Unregelmäßigkeiten auf vier Milliarden Euro belaufen. VW hatte die wirtschaftlichen Risiken mit rund zwei Milliarden Euro angegeben. Die Volkswagen-Aktien haben seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals Ende September rund 37 Prozent ihres Werts eingebüßt.
Reuters