So könne die Steuerung zahlreicher Fahrzeuge mit dem Dieselmotor EA 189 nicht nur die amerikanischen Abgastests erkennen, sondern auch den Europäischen Prüfzyklus NEFZ. Von Volkswagen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

VW hatte mitgeteilt, weltweit seien bis zu elf Millionen Fahrzeuge des Konzerns mit der Software ausgerüstet, in Europa alleine acht Millionen. Bisher hatte es geheißen, bei der Mehrheit dieser Fahrzeuge sei die Software zwar installiert, aber nicht eingeschaltet.

"Mit der genutzten Software kann eine Prüfstandsituation durch das Fahrzeug auch im NEFZ-Prüfstandslauf erkannt werden und die Motorsteuerung nur während des Testzyklus auf die Emission gesetzeskonformer Stickoxidwerte umgestellt werden", zitierten ARD und SZ einen VW-Sprecher. So werde die "Betriebsstrategie des Motors derart verändert, dass weniger Stickoxide ausgestoßen werden". Durch die Programmierung würden "während des Prüfstandslaufs die Grenzwerte der Euro-5-Abgasnorm eingehalten", habe VW erklärt.

Der Skandal war Mitte September durch die US-Umweltbehörde EPA öffentlich gemacht worden. Daraufhin hatte Volkswagen den Betrug dort zugegeben. Dem Konzern drohen in Amerika hohe Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen. Weltweit ermitteln Behörden gegen Volkswagen. Auch in Deutschland verlangen Autokäufer Schadensersatz, weil sie für einen Wagen mit angeblich niedrigeren Abgaswerten mehr bezahlt haben.

Am Donnerstag richtet sich der Blick auch auf die USA, wo der Skandal durch unabhängige Wissenschaftler aufgedeckt wurde. VW-US-Chef Michael Horn soll vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses in den USA Rede und Antwort stehen. Die Umweltbehörde EPA muss sich zudem fragen lassen, warum es so lange dauerte, bis die Manipulation ans Licht gebracht wurde.

Reuters