Unter dem neuen Vorstandschef Matthias Müller wolle der Wolfsburger Konzern offenbar seinen Marktanteil nicht mit Hilfe hoher Rabattaktionen und Kaufanreizen ausbauen. Unter seinem Vorgänger Martin Winterkorn, der wegen der Manipulation der Stickoxid-Werte bei weltweit rund elf Millionen Diesel-Autos zurückgetreten war, seien teure Prämienprogramme üblich gewesen.
Im November war der Konzernabsatz um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat den zweiten Monat in Folge gesunken. Die Rabatte bei Internet-Vermittlern wurden der Studie zufolge bei den VW-Modellen Golf und Polo im Dezember dennoch reduziert, um knapp vier und rund ein Prozent. Das waren die stärksten Rückgänge unter den 30 meistverkauften Neuwagen-Modelle, die die Forscher von der Universität Duisburg-Essen monatlich auswerten. Im Durchschnitt gewährten die Online-Markenhändler einen Nachlass von 17,8 Prozent. Allerdings lockt die Kernmarke VW die Kunden mit vergleichsweise hohen Prämien, wenn ein Gebrauchtwagen in Zahlung gegeben wird. Der Rabatt für einen VW Golf ließ sich damit zuletzt um acht Prozentpunkte auf 23 Prozent steigern.
Im Gesamtjahr 2015 erreichte der Rabattindex des CAR-Center den zweithöchsten Stand seit Beginn der Auswertung vor zehn Jahren. Auch in diesem Jahr könnten Autokäufer angesichts hoher Bestände von Fahrzeugen, die als Tageszulassungen und junge Gebrauchtwagen auf den Markt kommen, mit hohen Nachlässen rechnen.
Reuters