Auf diese Weise soll das bisherige VW-Kerngeschäft um digitale Dienste wie Carsharing, Lade- und Abrechnungsdienste für E-Autos sowie E-Commerce-Angebote ergänzt werden. Außerdem könnten Autos via Mobilfunk mit Updates oder auch Upgrades versorgt werden - auch ohne Werkstattbesuch.
Eine neue Internet-Plattform soll den Angaben zufolge den Autokauf im Netz ermöglichen - Volkswagen steigt damit in den Direktvertrieb ein. Erwartet wird, dass sich zwischen 2020 und 2025 zunächst etwa fünf Prozent der Kunden für den digitalen Autokauf entscheiden und den Wagen nur noch beim Händler abholen. Im Direktvertrieb solle es aber vor allem um Software und Online-Services gehen.
Starten soll das Modell in Europa im April 2020, weltweit erwartet die Marke jährlich fünf Millionen neue Kunden. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Marken-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann und Matti Pörhö, der Präsident des Europäischen Händlerverbands, in Berlin. In Deutschland hatte VW bereits neue Händlerverträge abgeschlossen, um künftig direkt Kontakt mit den Kunden aufnehmen zu können. Bisher war dies den Händlern vorbehalten.
Die Autohändler blieben als Repräsentanten der Marke ein "wichtiger Baustein", sagte Stackmann der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist ein Irrglaube, dass die Kunden sich nur noch in die virtuelle Welt flüchten werden." Auch im Handel ergäben sich neue Geschäftsmöglichkeiten - Stackmann verwies auf digitale Dienste für Gebrauchtwagen. Nach VW-Angaben geht es um über 3000 Händler und Servicepartner der Marke in Europa und rund 54 000 Beschäftigte. Hintergrund ist der branchenweite Trend zur Digitalisierung auch von Autos - die ab 2020 geplante vollelektrische VW-ID-Modellfamilie soll auch vollvernetzt sein.
Unter der Submarke "We Share" will VW früheren Angaben zufolge im kommenden Jahr zunächst in Berlin ein rein elektrisches Carsharing-Angebot an den Start bringen - mit einer Flotte aus 1500 E-Golf, später sollen 500 E-Up-Kleinwagen dazukommen./tst/DP/mis