Als erstes hatte das "Handelsblatt" darüber in seiner Montagausgabe berichtet. Skoda war bereits in den 50er und 60er Jahren in den USA vertreten, lange bevor sich Volkswagen 1991 mit 30 Prozent an dem tschechische Vorzeigeunternehmen beteiligte. Seit 2000 gehört Skoda ganz zum VW-Konzern.

Volkswagen-Chef Matthias Müller will nächste Woche seine mit Spannung erwartete Strategie 2025 präsentieren, mit der er den Konzern für die Zeit nach dem Abgasskandal neu ausrichten will. Dadurch soll das lange zentral geführte Autoimperium flexibler und profitabler werden. Nicht mehr alle Entscheidungen sollen von der Zentrale in Wolfsburg getroffen werden. Die einzelnen Marken und Regionen sollen mehr Verantwortung erhalten.

Skoda hat seinen Absatz mit Hilfe der VW-Technik zu erschwinglichen Preisen und anspruchsvollem Design in den vergangenen Jahren in Europa kräftig gesteigert und sich zu einer der Ertragstützen des Konzerns gemausert. Einen Sprung über den Atlantik trauen einige Experten der Marke mit dem geflügelten Pfeil zu. Während das Image der Hauptmarke VW durch den Abgasskandal in den USA schwer beschädigt ist, könnte Skoda dort unbelastet aufspielen.

Es gibt aber auch mahnende Stimmen. Frank Schwope von der NordLB bezweifelt, dass Skoda in den USA eine Chance hätte. Ähnlich wie VW fehlten der Marke große Fahrzeuge wie Geländewagen und Pick-ups, die in den USA besonders gefragt seien. Zudem sei der US-Markt inzwischen gesättigt, die Pkw-Nachfrage dort werde in den nächsten Jahren eher sinken. Skoda wäre einem Preiskampf ausgesetzt. "Das gibt ein Hauen und Stechen", befürchtet Schwope. Er rät der VW-Tochter, sich stattdessen mehr in Schwellenländern wie Indien und Südamerika zu engagieren. In China ist Skoda schon seit einigen Jahren präsent.

Reuters