Das "Manager Magazin" hatte zuvor berichtet, VW verschärfe seinen Sparkurs und wolle bei gleicher Produktion deutlich weniger Arbeitskräfte einsetzen. VW-Markenchef Herbert Diess fordere schon für das laufende Jahr eine Steigerung der Produktivität um zehn Prozent. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten Tausende Arbeitsplätze abgebaut werden. Eine genaue Zahl habe Diess noch nicht genannt, doch sei intern von weit mehr als 10.000 Stellen die Rede, die dadurch in Gefahr gerieten. Es werde keinesfalls ausreichen, die 7000 Leiharbeitskräfte nicht mehr zu beschäftigen. Insgesamt arbeiten in Deutschland 271.000 Mitarbeiter für den Wolfsburger Konzern.

Diess wolle die Effizienz bei VW in allen Bereichen erhöhen, in den Werken genauso wie in der Verwaltung, berichtete das Magazin weiter. Spätestens im Frühsommer werde der Markenchef dabei auch massiv an die Arbeitsplätze herangehen. Dem Bericht zufolge stützt Konzernchef Matthias Müller den Sparkurs von Diess, der im vergangenen Jahr von BMW zu Volkswagen gewechselt war.

Der Betriebsrat erklärte, die Belegschaft beteilige sich aktiv an der Steigerung der Produktivität. "Voraussetzung dafür sind realistische Ziele und die Garantie des Unternehmens, dass die Beschäftigung sicher ist und bleibt", sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh der Nachrichtenagentur Reuters. Einen anderen Weg werde die Arbeitnehmervertretung nicht unterstützen. Wirtschaftlichkeit und Beschäftigung seien bei Volkswagen gleichrangige Ziele.

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Diess soll die seit Jahren schwächelnde Hauptmarke profitabler machen. Dazu will er die Produktivität der Marke Insidern zufolge um zehn Prozent steigern. Der VW-Chef hatte Ende vergangenen Jahres ein Zwölf-Punkte-Programm aufgelegt, das neben Aussagen zur künftigen Strategie und Struktur von VW auch Vorgaben zur Steigerung der Effizienz enthält.

Der frühere Vorstandschef Martin Winterkorn hatte VW für 2018 eine operative Rendite von mindestens sechs Prozent vorgegeben. In den ersten neun Monaten waren bei der Hauptmarke des Wolfsburger Konzerns weniger als drei Prozent vom Umsatz als Betriebsgewinn hängen geblieben. Im dritten Quartal rutschte die Marke wegen der Belastungen durch die Abgaskrise tief in die roten Zahlen. Ließe Diess die Dinge so laufen wie bisher, fehlten 2018 acht bis neun Milliarden Euro zu diesem Ziel, berichtet das Magazin unter Berufung auf Prognosen nicht näher bezeichneter VW-Finanzer.

Schon Winterkorn hatte VW bei seinem Amtsantritt vor neun Jahren eine Produktivitätssteigerung von zehn Prozent vorgegeben. Ein Personalabbau wurde durch das enorme Wachstum in den vergangenen Jahren verhindert. Seit der Abgaskrise sinken die Verkaufszahlen jedoch. Dadurch erhöht sich der Druck auch auf das Personal. Die Zahl der Mitarbeiter soll dem Insider zufolge unter anderem dadurch verringern werden, dass freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt werden und ältere Mitarbeiter Angebote für Altersteilzeit erhalten. Auch Bildungsauszeiten seien im Gespräch.

Reuters