Beginnen wir mit den guten Nachrichten. Trotz des Dieselgate bleiben VW-Autos bei Kunden beliebt. Ein Mix aus positiven Volumen- und Ergebniseffekten aus der Modelloffensive und Kostensenkungsprogrammen sorgte im zweiten Quartal für Rekordmargen. So legte der operative Gewinn um knapp 23 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro zu, während der Konzernumsatz deutlich langsamer um 3,4 Prozent auf etwa 61 Mrd. Euro stieg. Es wird somit an den richtigen Stellschrauben gedreht, um die Rendite weiter zu verbessern. Gleichzeitig bleiben die Autos gefragt, der Konzern lieferte mehr Fahrzeuge aus als jemals zuvor. Am Horizont zeichnet sich bereits ein neues Rekordjahr bei Absatz, Umsatz und Ergebnis ab. Selbst die Dieselaffäre scheint beherrschbar, obwohl sich die Kosten inzwischen auf mehr als 27 Mrd. Euro türmen. Offen sind hingegen noch Klagen von Investoren, die wegen dem Skandal Kursverluste erlitten haben. Im September beginnt ein Musterverfahren, bei dem Ansprüche von fast vier Mrd. Euro im Feuer stehen.

700 Seiten WLTP-Problematik



Hohe Kosten drohen auch wegen der neuen Schadstoffnorm WLTP. Als Folge aus dem Dieselskandal dürfen ab dem 1. September in der EU nur Neuwagen verkauft werden, wenn sie den neuen Abgasprüfzyklus WLTP durchlaufen haben. WLTP - ein "Weltweit einheitliches Leichtfahrzeuge-Test-Prozedere" - soll strenger und realitätsnäher sein. Kein Wunder, die Verordnung umfasst mehr als 700 Seiten. Das Problem: Modelle, auf denen bis Anfang September kein WLTP-Siegel klebt, dürfen nicht verkauft werden.

Für VW eine weitere Mammutaufgabe. Je nach Bestellvolumen wird der Verkauf wegen den Abgasmesszyklen gedrosselt, Autos an verschiedenen Standorten wie dem geplanten Berliner Flughafen zwischengelagert. Kosten: Rund eine Mrd. Euro.

Das Management blickt dennoch zuversichtlich auf 2018: Geplant wird weiterhin mit einem Umsatzwachstum um bis zu fünf Prozent sowie einer operativen Marge von 6,5 bis 7,5 Prozent. Allerdings erscheint es fraglich, ob die Verkaufszahlen auf über elf Millionen Fahrzeuge gesteigert werden können. Dazu kommen weitere Risikofaktoren: Zwar leidet VW nicht direkt unter den amerikanisch-chinesischen Handelskonflikten. Allerdings könnten mögliche Strafzölle von Trump das Geschäft ausbremsen, der Deal ist noch nicht längst nicht in trockenen Tüchern. Auch der Dieselskandal wird nachwirken, im zweiten Halbjahr ist mit Bußgeldern und Rechtskosten von rund 1,4 Mrd. Euro zu rechnen. Für Unruhe sorgen zugleich immer wieder Berichte, nach denen Konzern-Chef Diess persönlich über den Dieselbetrug informiert und vor weitreichenden Folgen gewarnt wurde.

Das 2019er-KGV von 5,4 ist daher eher als Spiegelbild der Sorgen vieler Investoren zu sehen. Obwohl unter den großen Herstellern in Europa nur Renault mit einem Faktor von 4,8 günstiger ist und VW klar unter dem Durchschnitts-KGV der Branche von sieben zu haben ist, läuft die Aktie eher nach unten. Klarere Signale könnte der Markt kaum senden.

Auch der Chart motiviert nicht zum Einstieg, im Gegenteil. Seit Jahresbeginn werden Erholungen immer früher zum Ausstieg genutzt, im Sommer rauschte VW zudem unter die 200-Tage-Linie (violett) und einen langfristigen Aufwärtstrend (grün gestrichelt). Damit ist der Weg mittelfristig frei für einen Rücklauf bis an das Tief von vor 12 Monaten bei rund 125 Euro. Auf der Oberseite bremsen einige horizontale Wendepunkte zwischen 147 bis 155 Euro die Fantasie.

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Vor dem Hintergrund der meist schwierigen Marktphase im September dürfte die VW-Aktie in den nächsten Wochen auch mit Blick auf die Herausforderungen wegen den WLTP-Vorgaben eher zu den Verlierern zählen. Zum Jahresende hin sollten die Probleme gelöst sein, mit der dann möglichen Jahresendrally könnte die Aktie wieder anspringen. Um von einem solchen Szenario verstärkt zu profitieren, bietet sich der Capped-Call-Schein HW40TZ an. Der Vorteil: Steht die Aktie zum Bewertungstag am 19. Dezember 2018 bei mindestens 130 Euro (Cap), wird das Papier zu zehn Euro zurückgezahlt. Ausgehend vom aktuellen Niveau entspricht dies einer Maximalrendite von 29 Prozent oder 84 Prozent p.a. Erst wenn der Kurs zum Stichtag unter 120 Euro liegen sollte, verfällt der Capped-Call wertlos.




  Basiswert
  
  

  Volkswagen
  

  Kurs Basiswert
  
  

  139 EUR
  

  Produkt
  
  

  Capped-Call
  

  WKN
  
  

  HW40TZ
  

  Emittent
  
  

  UniCredit
  

  Bewertungstag
  
  

  19.12.2018
  

  Basispreis
  
  

  120 EUR
  

  Cap
  
  

  130 EUR
  

  Maximalrendite (p.a.)
  
  

  29% (84%)
  

  Kurs Zertifikat
  
  

  7,75 Euro
  

  Zielkurs
  
  

  10 EUR