Auf einer Managementveranstaltung Mitte Juli hatte VW-Markenchef Thomas Schäfer die Führungscrew mit den Worten „das Dach brennt lichterloh“ auf harte Zeiten bei der schwächelnden Kernmarke vorbereitet. Ein hartes Sparprogramm soll nun folgen. Die Börse schaut in die Zukunft, sollten Anleger einsteigen?
VW Aktionäre benötigen ein dickes Fell, vor allem diejenigen, die Anfang April 2021 in die Aktie der Wolfsburger investiert haben. Etwas mehr als 55 Prozent Kursverluste stehen seitdem zu Buche. Oliver Blume als Chef der zwei börsennotierten Autokonzerne VW und Porsche AG ist um seinen Job nicht zu beneiden. Zu groß sind die Unterschiede, es ist ungefähr so als müsste der FC Bayern Boss Jan-Christian Dreesen versuchen den benachbarten Drittligisten SpVgg Unterhaching auf Rendite zu trimmen.
Große Unterschiede
Um bei den beiden Autokonzernen zu bleiben – ein Vergleich ist nahezu nicht möglich. Beide Konzerne haben eine unterschiedliche Kundenklientel bei sehr unterschiedlichen Autoklassen. Porsche ist im Luxussegment angesiedelt, Volkswagen eher im breiten Massenmarkt. Dementsprechend ist auch die Renditeverteilung, Porsche-Fahrzeuge kommen auf knapp 18 Prozent, Volkswagen-Autos auf weit weniger als die Hälfte.
Kosten müssen runter
Um die Rendite bei der Kernmarke VW zu steigern, müssen die Kosten gesenkt werden. Laut dem Handelsblatt hat der Markenfinanzchef Patrick Andreas Mayer in einem Interview ein Potenzial von ungefähr fünf Milliarden Euro ausgemacht. Ausgehend davon dürfte der Konzern darüber nachdenken, einen Personalabbau durchzuführen und Werke zu schließen.
Jefferies sagt „Kaufen“
Das Analysehaus Jefferies hat das Papier von bislang „Underperform“ auf jetzt „Buy“ hochgestuft. Das Kursziel wurde von 115 auf 150 Euro erhöht. Jefferies-Analyst Phlippe Houchois rechnet 2024 aber mit enormen Verbesserungen auf der Kostenseite bei der Kernmarke und beim Umlaufvermögen. Aktuell sieht Houchois daher ein attraktives Einstiegsniveau.
Fazit
Die genauen Maßnahmen stehen noch nicht fest. Insider rechnen im Laufe der nächsten Wochen mit detaillierten Plänen. In einem Interview mit dem Handelsblatt sagte CEO Oliver Blume, dass ein solcher Prozess bis zu drei Jahre dauern kann, bis erste Erfolge sichtbar seien. Die Börse handelt die Zukunft, Anleger warten eine Bodenbildung ab, und steigen dann mit einer ersten kleinen Position ein.
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Hinweise auf Interessenkonflikte
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Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz