Am Freitag nach Börsenschluss wartete eine Schocknachricht auf Volkswagen-Anleger, denn der Konzern veränderte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. So reagiert die Aktie und so kann es jetzt für den Titel weitergehen:

Nach einem ohnehin negativen Handelstag am Freitag überraschte der VW-Konzern seine Anleger mit einer weiteren Schocknachricht nach Börsenschluss. Denn der DAX-Konzern schraubt trotz guter Geschäfte im Quartal angesichts der Entwicklung an den Rohstoffmärkten die Erwartungen an den Jahresgewinn herunter.

Volkswagen mit Hiobsbotschaft bei der Gewinnprognose

Es sei nicht mehr damit zu rechnen, dass die Verluste von 2,5 Milliarden Euro durch die Sicherungsgeschäfte bis Jahresende ausgeglichen werden könnten, teilte der Wolfsburger Autobauer am Freitagabend auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Entsprechend werde der Gewinn mit rund 22,5 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau erwartet. "Die weitere Entwicklung an den Rohstoffmärkten bleibt nicht vorhersagbar", begründete Volkswagen den Schritt.

An seiner Umsatz- und Absatzprognose hält Volkswagen fest; die Liquidität soll zwischen 35 und 40 Milliarden Euro liegen. Seine Quartalszahlen legt VW am 26. Oktober vor.

Volkswagen überrascht ansonsten mit guten Zahlen

Operativ läuft es beim größten deutschen Autohersteller gut: Im dritten Quartal legten Gewinn und Umsatz kräftig zu. Der Betriebsgewinn stieg um 14 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro, die Gewinnmarge lag bei 6,2 Prozent. Der Umsatz verbesserte sich um zwölf Prozent auf 78,8 Milliarden Euro. Der Barmittelzufluss lag mit 2,5 Milliarden Euro etwa 800 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr, aber deutlich höher als noch im zweiten Quartal.

Volkswagen habe von einem höheren Absatz profitiert, hieß es. Andererseits habe der Produktionsausfall eines Zulieferers in Slowenien infolge der Überschwemmungen dort neben höheren Produktkosten belastet. Das EU-Land beheimatet viele Autozulieferer - darunter auch einen Hersteller von Motorenteilen, der VW beliefert. In zahlreichen Werken musste deswegen die Produktion zum Teil wochenlang unterbrochen werden.

Die Rohstoffpreise hatten kaum noch Auswirkungen auf den Gewinn. Volkswagen kauft die nötigen Rohstoffe über Terminkontrakte ein. Das führt vor allem dann zu Auswirkungen auf den Gewinn, wenn sich die Rohstoffpreise verändern: Gerade in der ersten Jahreshälfte waren in den Verträgen noch höhere Preise vereinbart, als am Markt verlangt wurden - was VW Gewinn kostet.

Wie geht es mit der Volkswagen-Aktie weiter?

Allerdings nahm die Börse die gekürzte Gewinnprognose trotzdem negativ auf und verkaufte das Papier nachbörslich rund zwei Prozent ab. In einem ohnehin negativem Umfeld dürften also die positiven Aspekte der Zahlen nicht ausreichen, um den weiteren Abverkauf aufzuhalten.

Auch am Montag dürfte die Volkswagen-Aktie deswegen vermutlich weiter nachgeben. Damit laufen die Papiere auch immer mehr auf das Corona-Tief bei 100 Euro für die Stückaktien bzw. 80 Euro für die Vorzugsaktien zu.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Mit Material von Reuters

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