Die schlechten Nachrichten von Volkswagen wollen einfach nicht abreißen. Noch am letzten Freitag erreichte Anleger die nächste Hiobsbotschaft des deutschen Autobauers. Am Montag enttäuscht dann Stellantis. Auf was müssen sich Anleger bei den Aktien jetzt einstellen?
Diese Nachricht dürfte Anleger der Volkswagen-Aktie schockieren, auch wenn sie nicht ganz überraschend kommt. Schon am Freitag musste Konzernchef Oliver Blume erneut eine Gewinnwarnung für das Unternehmen ankündigen, da die Zahl verkaufter Autos in diesem Jahr doch nicht so hoch ausfalle wie ursprünglich erhofft.
Zuletzt hatten auch die Wettbewerber Mercedes-Benz und BMW eine Gewinnwarnung ausgesprochen, die Papiere befanden sich aber eigentlich schon wieder auf Erholungskurs. Am Montag drückte die Botschaft von Volkswagen die Branche wieder allgemein an der Börse nach unten.
Auch Opel-Mutter Stellantis knickt an Börse ein
Für Volkswagen ging es zwischenzeitlich an der Börse um fast drei Prozent nach unten, noch am Morgen konnte sich die Aktie aber schon wieder um zwei Prozent auf 96,38 Euro stabilisieren. Das Ausmaß der Prognosesenkung ist zwar deutlich, laut Berenberg-Analyst Romain Gourvil kommt die Nachricht nach den Warnungen von BMW und Mercedes-Benz aber nicht so überraschend. In der Branche rumort es dennoch.
Auch die Opel-Mutter Stellantis musste den Gewinnausblick aufgrund von Problemen im US-Handel kappen. Die Aktie verlor an der Börse über acht Prozent und notierte auf dem tiefsten Stand seit Ende 2022. Konzernchef Carlos Tavares geht nun nur noch von einer um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinnmarge von 5,5 bis 7,0 Prozent aus. Bisher sollte den Angaben zufolge ein zweistelliger Prozentsatz vom Erlös als operativer Gewinn übrigbleiben.
Dabei war zuletzt zumindest bei den deutschen Werten etwas Hoffnung aufgekommen, da die chinesische Regierung umfangreiche Stützungsmaßnahmen vornimmt und damit möglicherweise die Autoverkäufe in dem für BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen so wichtigen Markt antreibt. Die grundsätzlichen Probleme der Firmen in der Volksrepublik wie der Preiskampf mit einheimischen Unternehmen bleiben aber bestehen. Dementsprechend vorsichtig sind die Einschätzungen der Analysten.
Volkswagen-Aktie immer noch überschätzt?
Für die Schweizer Großbank UBS wird Volkswagen immer noch überschätzt. Analyst Patrick Hummel hält den Marktkonsens für das operative Ergebnis für möglicherweise 30 Prozent zu hoch, da die Marge durchaus unter fünf Prozent liegen könnte. Der Umbauprozess sei ein langwieriger Prozess und werde 2025 bisher nicht positiv auf Ergebnis und Barmittelfluss durchschlagen. Hummel rät mit einem Kursziel von 84 Euro zum Verkauf der Papiere. Das Analysehaus Jefferies zeigte sich mit einem Kursziel von 140 Euro und einer Kaufempfehlung deutlich positiver, gab aber ebenfalls zu bedenken, dass Umfang und Zeitpunkt der Gewinnwarnung sowie das erwartete Tempo der anstehenden Restrukturierungen zu kritischen Punkten für die Anlagestory geworden seien.
Bei der Aktie von Stellantis hatten die Analysten von Bernstein und Jefferies zuletzt zum „Halten“ geraten. Kurspotenzial ist an der Wall Street mit im Schnitt noch fast 40 Prozent drin, die aktuellen Analysen zeigen sich aber eher vorsichtig. Bis zu einer nachhaltigen Erholung sollten Anleger den Kurs beobachten.
Mit Material von dpa-AFX
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