Die Volkswagen-Aktie befindet sich 2023 mit 6 Prozent im Minus, nachdem sie schon 2022 35 Prozent verloren hatte. Zudem wurde heute bekannt, dass Volkswagen in China weniger Autos verkauft. Geht der Crash der Aktie weiter?
Der Preiskampf in China macht Volkswagen auf seinem wichtigsten Markt weiter zu schaffen. Im vergangenen Monat verkaufte Europas größter Autobauer in der Volksrepublik mit 278.000 Fahrzeugen 6,5 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Den Rückgang erklärten die Wolfsburger mit den hohen Preisabschlägen chinesischer Hersteller, die auf ihrem Heimatmarkt um Marktanteile kämpfen. Volkswagen gewährt zwar ebenfalls Preisnachlässe, begrenzt diese aber auf zeitlich befristete Marketingmaßnahmen. "Profitabilität hat für Volkswagen auch in einem hart umkämpften Marktumfeld weiterhin hohe Priorität. Wir kaufen keine Marktanteile", erklärte der Konzern.
Bei den Auslieferungen spielte auch eine Rolle, dass die Regierung in Peking im vergangenen Jahr die Autokonjunktur nach den Covid-Lockdowns angekurbelt hatte, wodurch die Verkaufszahlen damals besonders hoch ausgefallen waren. Weltweit übergab der Volkswagen-Konzern im August 740.100 Fahrzeuge an Kunden, 5,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Dabei machten starke Zuwächse in Europa und Nordamerika das Minus in China wett.
Volkswagen-Aktie unter Druck
Nachdem sich die Volkswagen-Aktie zwischen Januar und Juni an einer Bodenbildung versuchte, ging es seit Juli doch nochmal deutlich bergab. Der Chart sieht verheerend aus und obwohl es in den vergangenen Tagen eine leichte technische Gegenbewegung gab, kann noch keinesfalls Entwarnung gegeben werden. Die VW-Aktie war einfach so stark abverkauft worden, dass Werte wie der Relative Stärke Index (RSI) einfach ein technisches Kaufsignal gaben. Insgesamt bietet sich ein Investment aber trotz einer tollen fundamentalen Bewertung immer noch nicht an.
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Anleger sollten zunächst abwarten, bis die Volkswagen-Aktie die 50-Tage-Linie und 200-Tage-Linie wieder erklimmen konnte und einen vernünftigen Aufwärtstrend ausbildet. Ein vorheriges Investment kann man unter spekulativen Gesichtspunkten wagen - es kann aber durchaus scheitern.
Ein paar Bereiche verkaufen sich schlechter, andere besser
Schwäche zeigte erneut die Marke Volkswagen Pkw, deren Verkaufszahlen um 1,7 Prozent auf 405.300 Einheiten sanken. Die Schwestermarken Skoda und Seat/Cupra, deren Fahrzeuge günstiger sind, legten kräftig zu. Bei der Oberklasse-Tochter Audi stiegen die Auslieferungen um 13,6 Prozent, während Porsche 1,5 Prozent weniger von seinen Sportwagen und SUV verkaufte. Bei den Luxusmarken Lamborghini und Bentley gingen die Verkäufe um 13,5 Prozent zurück. Seit Jahresanfang lieferte Volkswagen weltweit mit rund 5,9 Millionen Fahrzeugen elf Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum.
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(Mit Material von Reuters)
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