Trotz den jüngsten Absatzzahlen: Darum sollten Sie sich die Porsche-Aktie jetzt genauer ansehen, bevor sie um über 30 Prozent steigen könnte.

Die schwierige Übergangsphase, auf die Vorstandschef Oliver Blume die Belegschaft zu Jahresbeginn eingeschworen hatte, neigt sich dem Ende zu. Wegen Modellwechseln in fünf der sechs Baureihen ging die Zahl der ausgelieferten Neufahrzeuge bei Porsche im ersten Halbjahr zwar um sieben Prozent auf 155.945 Einheiten zurück, doch in einzelnen Märkten ist die Trendwende bereits da.

Am stärksten schnitten die Schwaben auf dem deutschen Heimatmarkt ab, wo der Absatz zwischen Januar und Juni um 22 Prozent auf 20.811 Fahrzeuge zulegte. Im restlichen Europa wurden 38.611 Sportwagen und SUVs an Kunden übergeben, ein Zuwachs von sechs Prozent. Nordamerika verzeichnet zwar ein Minus in gleicher Höhe, doch verläuft hier die Aufholjagd nach dem verhaltenen Jahresstart besonders rasant: „Die Region verzeichnete das bis dato stärkste Quartalsergebnis ihrer Historie“, erklärte Vertriebsvorstand Detlev von Platen, der überzeugt ist, dass die Kultmarke nach den Modellwechseln mit dem „stärksten Produktportfolio aller Zeiten“ durchstarten wird.

Porsche-Aktie: 100 Euro Kursziel voraus

Was die Absatzzahlen in Euro und Cent bedeuten, wird dem Finanzbericht fürs zweite Quartal zu entnehmen sein, der am 24. Juli veröffentlicht werden soll. Fest steht bereits, dass die Analysten wieder zuversichtlich sind. Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan Chase bekräftigten ihre Kaufempfehlungen, auch wenn die Kursziele wegen der miserablen Kursentwicklung im zweiten Quartal teilweise gesenkt wurden. 100 Euro sind nach Meinung der Experten aber allemal drin.

Möglicherweise auch mehr, wäre da nicht die ausgeprägte Schwäche des chinesischen Markts. Hier ging der Absatz um ein Drittel auf 29 551 Fahrzeuge zurück, obwohl die Reaktion Pekings auf die EU-Strafzölle für chinesische Elektroautos noch aussteht. Andererseits hat das auch positive Aspekte: Goldman-Sachs-Analyst George Galliers lobte, dass es Porsche gelungen sei, die Abhängigkeit von China zu reduzieren, ohne beim Ziel einer operativen Marge von 15 bis 17 Prozent im Gesamtjahr 2024 auf die Bremse zu treten. Michael Raab und Alexandre Raverdy von Kepler Cheuvreux betonten, dass sich die „Value over Volume“-Strategie auszahle — gerade in China, aber auch in den übrigen Regionen. Mit anderen Worten: lieber weniger und dafür teurere Fahrzeuge.

 Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier 

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .