Mit solchen Paketen, wie sie beim Telefonieren und Surfen längst üblich sind, will der Anbieter Kunden fürs Traden gewinnen. Doch lohnen sich solche Paketpreise immer nur dann so richtig, wenn das Angebot zu den eigenen Bedürfnissen passt - und man die Fußnoten genau studiert hat.
So ist es auch bei den Preispaketen von Benk, einem neuen Online-Banking- Angebot von BIW Bank und Vitrade, die bisher schon Onlinebrokerage für anspruchsvolle Heavytrader bieten. Die BIW führt übrigens auch die Konten und Depots des Kulmbacher Onlinebrokers Flatex. Für "nur 24,99 Euro monatlich", so das Angebot wörtlich, können Anleger bei Benk im Inland bis zu 1100-mal im Monat traden.
Darin enthalten sind jeweils maximal 250 Trades bei vier Derivate-Partnern und darüber hinaus entweder 100 Orders am Börsenplatz Tradegate oder 15 Trades an einer der Börsen Frankfurt, Xetra oder Stuttgart. Für Fans von Derivaten und der Privatanlegerbörse Tradegate, die regelmäßig häufiger als fünfmal handeln, ist das finanziell durchaus interessant.
Doch jetzt zum Kleingedruckten: Das Preispaket hat eine Mindestlaufzeit von zwölf Monaten, danach beträgt die Kündigungsfrist einen Monat zum Monatsende. Man muss sich während der Laufzeit für einen der vier angebotenen Börsenplätze entscheiden. Das bedeutet: Sieht man zum Beispiel eine Aktie mal an einem Tag an einem anderen Börsenplatz zu einem günstigeren Kurs, kann man sie dort nur zu den regulären Benk-Konditionen erwerben; die betragen einheitlich je Order 6,49 Euro plus Fremdspesen. "Wir planen, das zu ändern und dem Kunden die freie Entscheidung zu lassen, an welcher der Börsen das Kontingent gehandelt wird", stellt Philipp Lang, Vertriebsleiter von Benk, in Aussicht. Außerdem soll bald ein Angebot für den außerbörslichen Handel mit Aktien, Renten, Fonds und ETFs kommen.
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Fremdspesen gehen extra
Auch bei den Paketen fallen bei Benk zusätzlich Fremdspesen je nach Börsenplatz an. Bei Tradegate etwa betragen die Zusatzkosten einen Euro pro Order für inländische Papiere. Immerhin: Taggleiche Teilausführungen kosten nichts extra. Bei dem Derivate-Handelspartner kommt ein Euro pro Order hinzu, sofern deren Handelsvolumen weniger als 1500 Stück beträgt. Order außerhalb des Pauschalpakets kosten die herkömmliche Ordergebühr von einheitlich 6,49 Euro zuzüglich anfallender fremder Spesen.
Auch für den Auslands- und den Fondshandel gibt es Preispakete, ebenso im Zinsbereich: Für 3,99 Euro monatlich kann man sich einen Lombardkreditzins von 4,55 Prozent (ohne Paket: 6,99 Prozent) sichern, außerdem gibt es auf dem ansonsten unverzinsten Verrechnungskonto 0,2 Prozent Zinsen. Bei Lombardkrediten dienen Wertpapiere als Sicherheit für das Darlehen.
Allerdings sind auch bei einigen anderen Onlinebrokern derzeit Lombardkredite zu Konditionen von weniger als fünf Prozent drin, ohne dass vorher Gebühren gezahlt werden müssen. Und wer Wert auf ein verzinstes Verrechnungskonto legt, bekommt etwa bei oder der ING-DiBa erheblich mehr - ganz ohne Kosten.
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Kreditkarte mit Depoteinsatz
Die ebenfalls neu gestartete Aktionärsbank schnürt keine Preispakete: Börsliche Inlandsorders kosten einheitlich fünf Euro plus Fremdspesen, außerbörsliche Orders 5,90 Euro. Kommt Ihnen das vom Onlinebroker Flatex bekannt vor? Kein Wunder, gehört doch die Aktionärsbank ebenfalls zur Flatex Holding AG und damit zum Imperium des Kulmbacher Geschäftsmanns Bernd Förtsch, wie auch das Deutsche Anlegerfernsehen oder das Magazin "Der Aktionär".
Preislich wollte man der Schwester offenbar keine Konkurrenz machen, wohl aber funktionell: Website und Funktionalitäten wurden aus Sicht von mobilen Endgeräten entwickelt und dann auf die PC-Welt übertragen. "Sämtliche Anlageformen - seien es Aktien, Anleihen, außerbörslicher Handel, aber auch CFDs oder Forex - sind über eine einzige Plattform und ein Konto zu handeln", sagt Geschäftsführer Dirk Piethe. "Das sucht man bei anderen Brokern vergeblich."
Anders als die Schwester Flatex arbeitet die Aktionärsbank mit eigener Banklizenz. Ab dem Frühsommer will sie zum Beispiel eine Kreditkarte herausbringen, die man mit dem Beleihungswert des eigenen Wertpapierdepots aufladen und fürs Shopping nutzen kann. So kann man dann auch bei der Aktionärsbank Pakete bekommen - per Post.